GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

[Endoplast]

Hallo,

ich habe über einen Arbeitskolegen eine GS 550 Katana angeboten bekommen.
Das Desighn sagt mir zu, ein Klassiker micht Charakter.

Jedoch hat sie 71k km runter.
Ich weis, dass sie die letzten 20 Jahre vom aktuellen Besitzer gehegt und gepflegt wurde, was davor war ist unbekannt.

Jetzt sind über 70k km für 550ccm schon eine Ansage.
Mit was muss ich denn die nächsten 15-30k km rechnen?

Wie haltbar sind denn die zwei Nockenwellen?
Die sind ja unglaublich teuer, man merkt dass sie damals nicht so oft verkauft wurde und der Motor etwas speziell ist.


Die Preisvorstellung des Verkäufers ist 650€.
Das hört sich für mich ersteinmal fair an für einen gepflegten Klassiker mit der Laufleistung.

Über Tipps ind Infos würde ich mich Freuen.

Danke und Gruß

[Prof]

Aus meiner Sicht, wenn sie original und vollständig ist, zuschlagen. Die 70Tsd sollten aus meiner Sicht für den Motor kein Problem sein. Wenn die seit 20 Jahren gehegt und gepflegt wurde, sollten auch keine anderen Probleme auftreten.

Allerdings ist Ferndiagnose aufgrund einer Kurzbeschreibung immer ein Blick in die Kristallkugel.

[Endoplast]

Klar Ferndiagnosen sind meist schwierig, ging mir auch eher um bekannte Baustellen die ab gewissen Laufleistungen wahrscheinlich auftreten werden.

Möchte sie nicht nur als liebhaberstück erwerben sondern mich im Alltag auch drauf verlassen können und natürlich auch nicht direkt den ganzen Motor überholen müssen.


Gruß

[Hajo]

Moin,
wie ist der Ölverbrauch und wie sieht die Kompression aus?
Wenn beides ok, kaufen und fahren. Falls nicht, wird demnächst eine Kopfüberholung anstehen (Steuerkette, Ventile, Ventilführungen + Dichtsatz könnten fällig werden, das ist nicht billig).
Gruß aus Bonn
Hajo

[Endoplast]

Das kann ich noch nicht sagen, werde sie die Tage besichtigen.
Welcher Ölverbrauch wäre denn maximal tolerabel?
Ich meine gelesen zu haben das 1l/1000km wohl normal sei?

Kompression wird schwer festzustellen sein ohne in die Werkstatt zu fahren.

Solange am Kopf nichts geschliffen und geplant werden muss würde ich das sicher auch selbst hinbekommen, möchte nur nicht direkt eine Baustelle haben.


Gruß

[Frank]

Es kommt viel auf die Behandlung und die Fahrweise an. Der GS 550 Motor ist normalerweise sehr langlebig. Aber auf jeden Fall solltest Du die Kompression messen, bei warmem Motor 8,5 bar sind die Untergrenze.

[Hajo]

Es gibt brauchbare Kompressionstester für unter 30€. Wichtig beim Messen: warmer Motor, alle Kerzen raus, Vollgas geben. Die max. Abweichung zwischen den einzelnen Zylindern sollte nicht größer 1bar sein, Grenzwert hat Frank schon genannt.

[Endoplast]

Ich werde mal bei Polo oder Louis schauen, da gibts bestimt was.
Gewinde müsste 14mm sein.

Standard Zündkerzenschlüssel passt, oder muss ich was modellspezifisches beachten?

Habe das zwar noch nie gemacht aber Ablauf ist mir grob klar.
Ist es sinnvoll den Benzinhahn zu schließen und den Vergaser leerlaufen zu lassen?

Spritzt das nicht rum wenn ich alle Zündkerzen entferne?
Könnte dem Besitzer evtl. nicht gefallen wenn sich dann Benzinnebel ins Motorrad entsorgt.


Danke für die Unterstützng!

[Hajo]

Es gibt Spritleitungsklemmen, damit kann der Benzinzufluss unterbrochen werden (Benzinhahn zu geht nicht, weil per Unterdruck gesteuert). Das gibt keine Sauerei, Vergaser müssen nicht geleert werden. Ein paar Umdrehungen pro Zylinder reichen (bis der Wert nicht mehr ansteigt). Zu Schlüssel-und Gewindegrößen können die bei Louis oder Polo Auskunft geben, die haben die Maschine in der Datenbank.

[Frank]

Wichtig: Wenn Deine GS 550 kontaktlose Zündung hat, wovon ich ausgehe, darf beim Kompressionstest die Zündbox nicht mt Spannung versorgt wird, sie raucht sonst leicht ab, wenn die Zündkerzen nicht angeschlossen sind. Das Einfachste ist Zündung aus lassen, am Anlasserrelais Batterieplus und die Steuerleitung (meist gelb/grün) zum Starten kurz brücken.