GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Hallo allerseits!
Nach über einem Jahr Bauzeit hab ich endlich meinen SuGuzzi-Umbau auf Gs 1000G-Basis durch den Tüv gebracht. Das war der teuerste Tüv meines Lebens, 411 Euronen hat der Spaß gekostet.
Den Rahmen hatte ich nackt gekauft, einen 850er Motor eingebaut und die Fahrwerksteile von Guzzi angepasst. Den Tank von der GS 750 habe ich von Martin erworben. 4 in 1 ist die klassische BSM. Die Original-Sitzbank war mir zu breit, also habe ich eine schlankere aus VA-Blech gebaut.
Tatsächlich ist das Moped auch spürbar leichter geworde, 221 kg mit ca 5l Sprit gab die TÜV Waage an.
Es sind jetzt vorne von einer LeMans 1000, BJ.85, das Vorderrad 2,50x18 mit 110/90, die Brembo 08er Festsättel mit schwimmenden Gussscheiben und der 40er Gabel (mit 20mm Achse!) eingetragen. Hinten das gleiche Programm bzgl. Bremse, das Hinterrad ist ebenfalls aus einer Guzzi Le Mans, 2.75x18 mit 130/80. Stoßdämpfer hinten sind Marzocchi Teile aus einer Laverda Jota bJ80.
Das ursprünglich montierte 16Zoll-Rad vorne musste ich wieder demontieren, die Eintragung des 2,5x18 Rades habe ich unterlegt mit einer Briefkopie aus der Suzuki-Classik Sammlung, wo ein PVM-Rad der gleichen Größe dokumentiert ist. Zuerst hatte ich aufwendig die Vergaser nach hinten verlegt, um über verlängerte Ansaugwege das Drehmoment zu erhöhen. Das haben mir aber mein erster Tüv-Prüfer und der Dekra-Ingeneur so krumm genommen, dass ich wieder auf original zurück gerüstet habe, um überhaupt die Zulassung zu bekommen. Geräuschmessung, Leistungsmessung (trotz Originalvergasern), Testfahrten bei Höchstgeschwindigkeit waren die Stichworte, die mich zum Rückzug bewogen.
Am Motor selbst habe ich noch nichts gemacht, 850 original. Nur die Übergänge in den Ansaugstutzen habe ich geglättet durch das Einsetzen einer sanft konisch öffnenden Polyamidhülse. Die zwei fetten Durchmesser Sprünge Kopf-Dichtung und Dichtung-Krümmer an den Krümmerstutzen habe ich durch ein ebenfalls konisch ausgedrehtes Rohrstück mit einem kontinuierlichen Übergang ausgerüstet. Das fühlt sich ganz kräftig an.
Mein größter Mangel ist aktuell, dass die Kupplung rutscht. Obwohl ich die Federn mit 1,5mm Scheibe unterlegt habe, reisst der Motor durch bei einer ca 6000 u/min durch, wenn ich im 5.Gang Vollgas gebe. Ganz hinten auf der Kupplung liegt eine getellerte Metallscheibe unter dem Scheibenpaket. Ich vermute das ist die Ursache. Ich werde das im Forum noch thematisieren.
Ansonsten tropft der dritte Vergaser-Überlauf und der Benzinhahn ist trotz neuem O-ring undicht.
Nach über einem Jahr Bauzeit hab ich endlich meinen SuGuzzi-Umbau auf Gs 1000G-Basis durch den Tüv gebracht. Das war der teuerste Tüv meines Lebens, 411 Euronen hat der Spaß gekostet.
Den Rahmen hatte ich nackt gekauft, einen 850er Motor eingebaut und die Fahrwerksteile von Guzzi angepasst. Den Tank von der GS 750 habe ich von Martin erworben. 4 in 1 ist die klassische BSM. Die Original-Sitzbank war mir zu breit, also habe ich eine schlankere aus VA-Blech gebaut.
Tatsächlich ist das Moped auch spürbar leichter geworde, 221 kg mit ca 5l Sprit gab die TÜV Waage an.
Es sind jetzt vorne von einer LeMans 1000, BJ.85, das Vorderrad 2,50x18 mit 110/90, die Brembo 08er Festsättel mit schwimmenden Gussscheiben und der 40er Gabel (mit 20mm Achse!) eingetragen. Hinten das gleiche Programm bzgl. Bremse, das Hinterrad ist ebenfalls aus einer Guzzi Le Mans, 2.75x18 mit 130/80. Stoßdämpfer hinten sind Marzocchi Teile aus einer Laverda Jota bJ80.
Das ursprünglich montierte 16Zoll-Rad vorne musste ich wieder demontieren, die Eintragung des 2,5x18 Rades habe ich unterlegt mit einer Briefkopie aus der Suzuki-Classik Sammlung, wo ein PVM-Rad der gleichen Größe dokumentiert ist. Zuerst hatte ich aufwendig die Vergaser nach hinten verlegt, um über verlängerte Ansaugwege das Drehmoment zu erhöhen. Das haben mir aber mein erster Tüv-Prüfer und der Dekra-Ingeneur so krumm genommen, dass ich wieder auf original zurück gerüstet habe, um überhaupt die Zulassung zu bekommen. Geräuschmessung, Leistungsmessung (trotz Originalvergasern), Testfahrten bei Höchstgeschwindigkeit waren die Stichworte, die mich zum Rückzug bewogen.
Am Motor selbst habe ich noch nichts gemacht, 850 original. Nur die Übergänge in den Ansaugstutzen habe ich geglättet durch das Einsetzen einer sanft konisch öffnenden Polyamidhülse. Die zwei fetten Durchmesser Sprünge Kopf-Dichtung und Dichtung-Krümmer an den Krümmerstutzen habe ich durch ein ebenfalls konisch ausgedrehtes Rohrstück mit einem kontinuierlichen Übergang ausgerüstet. Das fühlt sich ganz kräftig an.
Mein größter Mangel ist aktuell, dass die Kupplung rutscht. Obwohl ich die Federn mit 1,5mm Scheibe unterlegt habe, reisst der Motor durch bei einer ca 6000 u/min durch, wenn ich im 5.Gang Vollgas gebe. Ganz hinten auf der Kupplung liegt eine getellerte Metallscheibe unter dem Scheibenpaket. Ich vermute das ist die Ursache. Ich werde das im Forum noch thematisieren.
Ansonsten tropft der dritte Vergaser-Überlauf und der Benzinhahn ist trotz neuem O-ring undicht.
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Re: GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Kupplungsrutschen beseitigt!
Nach Tip von Martin habe ich noch mal über die Federscheibe hinter dem Scheibenpaket nachgedacht.
Fazit: Vermutlich diente sie ursprünglich einer besseren Dosierbarkeit bzw. weicherem Kupplungseinsatz und nimmt dafür eine "lange Übersetzung" des Handhebels und hohe Handkräfte in kauf. Allerdings ist der Preis dafür auch ein verlängerter Arbeitsweg zwischen komplett frei und komplett zu. Da ich eine Hebelübersetzung eingebaut habe um die Kraft am Handhebel zu reduzieren, verliere ich aber gleichzeitig Arbeitsweg in der Kupplung selber. Ich muss also gucken dass ich den Arbeitsweg reduziere.
Ich hab deshalb beschlossen, die Federscheibe heraus zu nehmen und sie durch eine passend abgedrehte alte Kupplungsscheibe zu ersetzen. Das reduziert außerdem auch den Verschiebeweg der Beläge und damit die Rillenbildung in den Kupplungskörben. Die alte Kupplungsscheibe (Ducati 900 KöWe)hat den perfekten Innendurchmesser und war mit 2,8 mm auch um 0,2mm dicker als die ausgefederte Federscheibe. So werden außerdem die durch Abnutzung nach links gewanderten Kupplungsscheiben wieder etwas zurück versetzt in Richtung "Neu"-Position.
Im Bild: Die abgedrehte Reibscheibe aus der Ducati passt perfekt in die Aufnahme der Federscheibe.
Hier die Untersetzungshebelei des KPL-Zugs. Der Zug wird durch den Zylinder verlegt und hat eine gesamt-Biegund von nur noch ca. 90° und fast keine Reibung. Die mechanische Ausführung der Hebelei mit Nadellager ist technisch-funktional okay, optisch werde ich zu gegebener Zeit noch nachlegen.
Ich hab's ausprobiert, und es funktioniert perfekt. Auch mit einer Untersetzungs des Hebels zwei zu drei gibt die Kupplung nun beim halben Hebelweg frei und rutschen gibt es nicht mehr. Und das, obwohl ich die zur Vorspannung der zuvor rutschneden KPL-Federn untergelegten Scheiben wieder entfernt habe, also mit Originalbefederung.
Ziel erreicht: Leichtgang, Dosierbarkeit, sichere Trennung, sicherer Kraftschluss.
Gruß Suziku
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Nach Tip von Martin habe ich noch mal über die Federscheibe hinter dem Scheibenpaket nachgedacht.
Fazit: Vermutlich diente sie ursprünglich einer besseren Dosierbarkeit bzw. weicherem Kupplungseinsatz und nimmt dafür eine "lange Übersetzung" des Handhebels und hohe Handkräfte in kauf. Allerdings ist der Preis dafür auch ein verlängerter Arbeitsweg zwischen komplett frei und komplett zu. Da ich eine Hebelübersetzung eingebaut habe um die Kraft am Handhebel zu reduzieren, verliere ich aber gleichzeitig Arbeitsweg in der Kupplung selber. Ich muss also gucken dass ich den Arbeitsweg reduziere.
Ich hab deshalb beschlossen, die Federscheibe heraus zu nehmen und sie durch eine passend abgedrehte alte Kupplungsscheibe zu ersetzen. Das reduziert außerdem auch den Verschiebeweg der Beläge und damit die Rillenbildung in den Kupplungskörben. Die alte Kupplungsscheibe (Ducati 900 KöWe)hat den perfekten Innendurchmesser und war mit 2,8 mm auch um 0,2mm dicker als die ausgefederte Federscheibe. So werden außerdem die durch Abnutzung nach links gewanderten Kupplungsscheiben wieder etwas zurück versetzt in Richtung "Neu"-Position.
Im Bild: Die abgedrehte Reibscheibe aus der Ducati passt perfekt in die Aufnahme der Federscheibe.
Hier die Untersetzungshebelei des KPL-Zugs. Der Zug wird durch den Zylinder verlegt und hat eine gesamt-Biegund von nur noch ca. 90° und fast keine Reibung. Die mechanische Ausführung der Hebelei mit Nadellager ist technisch-funktional okay, optisch werde ich zu gegebener Zeit noch nachlegen.
Ich hab's ausprobiert, und es funktioniert perfekt. Auch mit einer Untersetzungs des Hebels zwei zu drei gibt die Kupplung nun beim halben Hebelweg frei und rutschen gibt es nicht mehr. Und das, obwohl ich die zur Vorspannung der zuvor rutschneden KPL-Federn untergelegten Scheiben wieder entfernt habe, also mit Originalbefederung.
Ziel erreicht: Leichtgang, Dosierbarkeit, sichere Trennung, sicherer Kraftschluss.
Gruß Suziku
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Re: GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Hallo Suziku,
Interessanter Umbau. Kannst du mal zeigen wie du das mit dem Kardan gelöst hast?
Passt der 750er Tank plug&play auf die 850er?
Grüße
marcel
Interessanter Umbau. Kannst du mal zeigen wie du das mit dem Kardan gelöst hast?
Passt der 750er Tank plug&play auf die 850er?
Grüße
marcel
Re: GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Hallo Marcel,
Du meinst den Anschluss des Hinterrads an den Winkeltrieb?
Der Mitnehmer der Suzuki hat sechs Zapfen, die einwandfrei in den Ruckdämpfergummi der Guzzi passen. Damit das Rad in der Mitte steht, müssen die Grundplatte 3mm abgedreht werden und die Mitzunehmerzapfen entsprechend gekürzt.
Das eigentliche Problem war die Aufnahmer Bremsscheibe auf der rechten Seite. Das ist ein gedrehtes Teil, das greift links in die Guzzi Nabe, zentriert mit einem breiteren Radlager. Die Bremszangenaufnahmen sind an der Schwinge direkt angeschweißt. Das ist technisch direkt und optische sehr schlank. Die Bremszange liegt unter dem Schwingenholm.
Das Rad kommt aus einer V75, kleine Serie. Die Nabe ist stark außermittig. Das Hinterrad der großen LeMans ist weniger exzentrisch, Da müsste die Nabe modifiziert werden , um es mit Ruckdämpfer mittig zu montieren.
Gruß Suziku
Du meinst den Anschluss des Hinterrads an den Winkeltrieb?
Der Mitnehmer der Suzuki hat sechs Zapfen, die einwandfrei in den Ruckdämpfergummi der Guzzi passen. Damit das Rad in der Mitte steht, müssen die Grundplatte 3mm abgedreht werden und die Mitzunehmerzapfen entsprechend gekürzt.
Das eigentliche Problem war die Aufnahmer Bremsscheibe auf der rechten Seite. Das ist ein gedrehtes Teil, das greift links in die Guzzi Nabe, zentriert mit einem breiteren Radlager. Die Bremszangenaufnahmen sind an der Schwinge direkt angeschweißt. Das ist technisch direkt und optische sehr schlank. Die Bremszange liegt unter dem Schwingenholm.
Das Rad kommt aus einer V75, kleine Serie. Die Nabe ist stark außermittig. Das Hinterrad der großen LeMans ist weniger exzentrisch, Da müsste die Nabe modifiziert werden , um es mit Ruckdämpfer mittig zu montieren.
Gruß Suziku
Re: GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Nochmal Marcel,
Der Rahmen ist GS1000. Den 850 er Rahmen kenne ich gar nicht. Hier ist es eine zentrale Verschraubung an einer senkrechten Blechlasche, die am Tank angesetzt ist.
Gruß Suziku
Der Rahmen ist GS1000. Den 850 er Rahmen kenne ich gar nicht. Hier ist es eine zentrale Verschraubung an einer senkrechten Blechlasche, die am Tank angesetzt ist.
Gruß Suziku
Re: GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Hier die hintere Bremse mit Brembo 08 unter dem Schwingenholm. Beim einem Kettenmoped braucht es ja Verschieblichkeit und Strebe, aber beim Kardan ist die Radachse fix und dann kann der Sattel, analog zur Montage an der Gabel, direkt am Holm verschraubt werden. Noch dezenter geht es kaum. Leider sieht man das im Betrieb gar nicht, weil der BSM Schalldämpfer fett davot hängt...
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Re: GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Cooler Umbau. Wenn ich das richtig verstanden hab passt das Guzzi Hinterrad, Plug and Play, in den Kardanantrieb von der Suze, also ohne Adapter etc. würde das denn auch mit Guzzi Speichenrädern funktionieren ?
Gruß
Mario
Gruß
Mario
Das fahren einer GS ohne Kardan ist möglich, jedoch nicht erstrebenswert.
Suzuki-GS-IG-Nord seit 2005
Suzuki-GS-IG-Nord seit 2005
Re: GS1000/850G Café mit Guzzi Fahrwerk
Hallo Mario,
Naja, Plug and Play nur bezüglich des Ruckdämpfers.
Siehe die Beschreibung hier:
Der Mitnehmer der Suzuki hat sechs Zapfen, die einwandfrei in den Ruckdämpfergummi der Guzzi passen. Damit das Rad in der Mitte steht, muss die Grundplatte 3mm abgedreht werden und die Mitzunehmerzapfen entsprechend gekürzt.
Das eigentliche Problem ist die Aufnahme der Bremsscheibe auf der rechten Seite. Bei der Guzzi ist da schlicht nichts, denn die Bremsscheibe befindet sich auf der Seite des Winkeltriebs. Deshalb musste ich eine gedrehte Bremsscheibenaufnahme herstellen, die greift links in die Guzzi Nabe, zentriert mit einem breiteren Radlager.
Räder von den großen Guzzi habe ich nicht versucht. Da gibt es auch Speiche.
Gruß Suziku
Naja, Plug and Play nur bezüglich des Ruckdämpfers.
Siehe die Beschreibung hier:
Der Mitnehmer der Suzuki hat sechs Zapfen, die einwandfrei in den Ruckdämpfergummi der Guzzi passen. Damit das Rad in der Mitte steht, muss die Grundplatte 3mm abgedreht werden und die Mitzunehmerzapfen entsprechend gekürzt.
Das eigentliche Problem ist die Aufnahme der Bremsscheibe auf der rechten Seite. Bei der Guzzi ist da schlicht nichts, denn die Bremsscheibe befindet sich auf der Seite des Winkeltriebs. Deshalb musste ich eine gedrehte Bremsscheibenaufnahme herstellen, die greift links in die Guzzi Nabe, zentriert mit einem breiteren Radlager.
Räder von den großen Guzzi habe ich nicht versucht. Da gibt es auch Speiche.
Gruß Suziku