Servas prof-gamma.
Nicht jeder hat so ein Trenngerät und in den meisten "Beschreibungen" steht abflexen, deswegen hab ich das mal so formuliert.
Übrigens flexe ich auch und ausschleißlich, nach 3 zermaterten Trennern tu ich mir das nicht mehr an.
Geht per Flex auch schneller, finde ich. Oder ich bin in der Bedienung so eines Trenners nicht fit genug.
Und zumindest bei der 850er kann ich beide Steuerschienen rausnehmen, wenn der Kopf runter ist, wie das bei der 1000 oder 1100 ist, weiss ich leider nicht.
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So, Yves, ich kann Dir jetzt nur wärmstens ans Herz legen, das Werkstatthandbuch durch zu lesen.
Ist es halbwegs brauchbar, müsste auch das Prozedere zwecks Steuerkette stehen.
Als Beispiel gebe ich dir den Wert der GS 850 GN:
Gemessen wird an der Steuerkette im eingebauten Zustand.
Du hast Rollen und Glieder, aussen an den Laschen der Kette sind Nieten, auch Kettenzapfen genannt.
Gemessen wird über 20 Kettenzapfen, wobei mit 1 Angefangen wird und bis 20 gezählt wird.
Bei der Gs 850 G ist das "Servicelimit", also die Verschleißgrenze bei 157,8 mm über 20 Zapfen.
Wie das bei Deiner Maschine ist, musst du nachschaun, vielleicht finde ich ja auch was dazu.
Und hab was, müssten bei der 1100G die gleichen Werte haben, also 157,8 mm über 20 Kettenzapfen, wie oben im Bild zu sehen.
Ist der Wert jetzt BEI oder gar ÜBER 157,8 mm, also als Beispiel 159 mm, muss die Steuerkette neu.
Gemessen wird in eingebauten Zustand inkl. Steuerkettenspanner mit einem guten Mess-schieber.
Steuerkettenspanner testen geht auch relativ einfach, ob zumindest die Funktion gewährleistet ist:
Rechten Zündungsdeckel, den Runden kleinen, abschrauben.
Mit einer 19er Nuß (ja nicht mit der 12er) und Ratsche den Motor im Uhrzeigersinn 1/2 Umdrehung drehen.
Dann Ratsche umschalten, das Rändelrad am Steuerkettenspanner halten und gleichzeitig mit der Ratschendrehung gegen den Uhrzeigersinn das Rändelrad gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis es ansteht.
Beides sollte gleichzeitig und Spannungsfrei gemacht werden, also keine Gewalt anwenden.
Nur so weit die Ratsche drehen, bis der Spanner am Anschlag ist.
Dann Ratsche umschalten und im Uhrzeigersinn den Motor drehen, dabei auf das Rändelrad schaun.
Dieses muss jetzt ruckfrei und geschmeidig drehen.
Tut es das, ist zumindest die Funktion da.
Ob der Spanner auch ganz ausfährt und korrekt spannt kannst nur nach Ausbau und Test ermitteln. Eine Neue Dichtung ist dann aber sicher notwendig.
So, je nach Resultat der Messungen ergeben sich die Reparaturen:
Steuerkette gelängt: Neue Steuerkette.
Und da bietet es sich an, keine Kompromise einzugehen und das ganze Programm durch zu ziehen:
• Kopf runter, aufpassen, das der Fuß sich nicht bewegt.
• Ventile ausbauen, reinigen und neu einschleifen. Rundlauf prüfen und auf Seitenspiel checken.
• Kopf auf Planheit prüfen. Dürfte aber nichts dran sein, Kopfverzug an der GS ist sehr selten.
• Sichtprüfung auf Risse oder Beschädigungen des Kopfes.
• Ein-und Auslasskanal reinigen, eine Kupferbürste in Klein (Kerzenbürste) hilft dabei.
• Kolbenboden reinigen kannst auch machen, nur gut abwischen und ausblasen nicht vergessen.
• Steuerkette erneuern.
• Steuergleitschienen anschaun, sind Risse vorhanden sollten diese erneuert werden.
• Dann der Zusammenbau und Einstellarbeiten.
Ich hofff, ich hab nichts übersehen, das Werkstatthandbuch hilft dir dabei die einzelnen Schritte zu machen.
Zwischendurch kannst ja hier auch Bilder einstellen, wenn was unklar sein sollte.
Das Einstellen der Steuerzeiten wird wohl kniflig für Dich, da ist mehrfaches Prüfen unbedingt notwendig.
Schade das Du nicht in der Nähe bist, würd mir wieder mal Spass machen, eine Gs auf die Räder zu bekommen.
LG
Martin