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Aber als Zündung habe ich die Dynatek S einbauen lassen, von jemanden der damit viel Erfahrung besitzt. Sollte ich mir damit nicht das erneute einstellen der Zündung ersparen?

Gruß, Harald

Wenn ein Motor nicht läuft, hat es 3 mögliche Ursachen(-bereiche).
-kein zündfähiges Gemisch
-kein Zündfunke (bzw. zu schwach oder zum falschen Zeitpunkt)
-keine Kompression
Fehlersuche ist systematisches Vorgehen, vom Groben ins Feine. Es gilt, den Fehler einzugrenzen.
-Mit Bremsenreiniger hast du zündfähiges Gemisch (es sei denn, der Motor ist so hoffnungslos abgesoffen, dass Sprit auf den Kolben steht, dann wären die Kerzen aber tropfnass)
-Zündung: würde ich checken
-Kompression: sollte ausreichen, dass zumindest auf 2 Zylindern mal gezündet wird

Die Zündung kann sowieso nur bei laufendem Motor eingestellt werden. Ich würde auf jeden Fall die Zündung mit der Stroboskoplampe prüfen, alles andere ist sinnlos.

Frage zu den Kerzen: wurden Neue bzw. Neuwertige benutzt? Habe da schon div. Diskussionen mit alten aber angeblich noch so tollen Kerzen erlebt. Neue rein und sie lief.
Die Zündung kann recht genau mit einer Prüflampe eingestellt werden, zumindest muss die Mühle laufen.
Eine andere schwierig zu findende Variante sind alte Zündspulen, welche einen zu geringen Funken erzeugen. Selten, aber schon erlebt. Der Funken sollte gegen Masse mit etwas Abstand gehalten, noch einige Millimeter in der Luft überspringen. Alle Steckverbinder der Spulen und zur Masse blank machen.
Wenn sie läuft, verbessert sich oft die Kompri, da sich die Ventile wieder "freibrennen" und besser dichten.
Gruß Carsten

Zündkerzen sind neu, aber das heißt bei den NKGs offenbar nicht viel. Habe beim überprüfen der Zündung festgestellt, dass die Kabel aufgrund eines Fehlers in der Anleitung falsch angeschlossen wurden. Also habe ich diese vertauscht und noch einmal mein Glück versucht. Ganz kurz war sie da. Es fehlen gefühlt Nuancen um sie zum Laufen zu bringen. Luftfilter habe ich noch nicht verbaut, aber vl klappts damit?

Eine Frage noch: Auf welchen Zeitpunkt würdet ihr die Dynatek einstellen? Auf die F Markierung oder max. Vorzündung (den Strich ganz rechts).

Damit ihr einen besseren Eindruck habt:
https://youtu.be/6WVhNhhdXL0

Gruß, Harald

Hariii hat geschrieben: ↑Mi 6. Mai 2020, 18:00
Eine Frage noch: Auf welchen Zeitpunkt würdet ihr die Dynatek einstellen? Auf die F Markierung oder max. Vorzündung (den Strich ganz rechts).

Die Zündung wird auf die Markierung F eingestellt. Erst mit steigender Drehzahl verschiebt ein Fliehkraftgewicht hinter der Grundplatte den Nocken radial in Richtung Frühzündung. Und dann zündet das Ding an der Früh Markierung. Das kannst dann halt nicht mehr mit der Prüflampe anschauen, nur noch mit dem Stroboskop.

Wenn Du den Zündzeitpunkt nach der Frühzündungsmarkierung einstellst, würde die Zündung bei steigender Drehzahl noch früher zünden. Dann rennt das Ding wie eine 150 PS Waffe, aber halt nur einmal um den Block...

Und wie Carsten schon sagte, die Grundeinstellung der Zündung kann man sehr gut mit der Prüflampe einstellen. Damit läuft jeder Motor an, sofern alle anderen Punkte gut sind.

Gruß Oldie

Die originale Zündung wird auf "F" eingestellt, die Dynatek S aber offenbar auf dem Strich "Advanted Timing Mark". Wenn man den Fliehkraftregler dann auf Anschlag dreht, sollte die Prüflampe aufleuchten.Ich bin dabei wie in diesem Video vorgegangen: https://www.youtube.com/watch?v=GhB5Ncn3DAs&t=1500s

Um kurz die Arbeiten der letzten Tage noch einmal aufzuzählen.
- Steuerzeiten noch einmal eingestellt. War eine sehr mühseelige Angelegenheit die EX Nockenwelle in die richtige Position zu bekommen und letztlich alles festzuschrauben ohne dass sich die die Kurbelwelle aus ihrer Position dreht.
- Zündung ist ebenfalls eingestellt. Die Prüflampe leuchtet ausschließlich beim Betätigen des Fliehkraftreglers auf.
- Ventilspiel gemessen. Hier gibt es einige Ungereimtheiten und ich glaube, dass die Shims falsch eingebaut wurden. Sobald ich das richtige Werkzeug dafür habe, werde ich dies korrigieren.
- Vergaser ausgebaut, zerlegt und alle Düsen und Kanäle durchgeblasen.
- Kerzen von Bosch verbaut.

Ich hoffe inständig, dass ich Sie nächste Woche zum Laufen bringe. Langsam gehen mir nämlich wirklich die Ideen aus woran es noch liegen könnte...

Gruß, Harald

Moin,
einige Anmerkungen noch:
Wenn eine (oder beide Nockenwellen) nicht in der richtigen Position steht, beeinträchtigt das die Kompression, gilt in gewissem Maße auch für das Ventilspiel, also da kann sich deutlich was verbessern.
Sofern der Motor läuft, kannst du den Zündzeitpunkt auch nach der "Bauernmethode" einstellen:
Bei laufendem Motor im Standgas die Zündungsgrundplatte vorsichtig verdrehen, (sowohl Richtung spät als auch Richtung früh), der Motor verändert dabei die Drehzahl, das Optimum ist die Einstellung, bei der der Motor am höchsten dreht.

Danke für den Hinweis! Was mich wurmt ist, dass ich beide Nockenwelle nicht wie im WHB beschrieben in die abgebildete Position bringen konnte. Wenn Nockenwelle EX mit so eingestellt ist, dass der Pfeil exakt auf die Kante zeigt ist die Kerbe der Nockenwelle IN etwas versetzt unter der Kante. Der Abstand von 20 Kettennieten wurde dabei natürlich eingehalten.
Kompression könnte sich auch durch die fehlerhaften Ventilabstände noch verbessern, wenn ich mich nicht irre? Dennoch glaube ich nicht, dass sie starten wird. Irgendetwas übersehe ich dem Gefühl nach, ich weiß nur nicht was.

Gruß, Harald

Hariii hat geschrieben: ↑So 10. Mai 2020, 06:20 Die originale Zündung wird auf "F" eingestellt, die Dynatek S aber offenbar auf dem Strich "Advanted Timing Mark". Wenn man den Fliehkraftregler dann auf Anschlag dreht, sollte die Prüflampe aufleuchten

Interessant, das wusste ich nicht. Hatte aber auch noch nie eine Dynatek in den Fingern...

Gruß Oldie