dusty brauchte auch mal wieder pflege! was ich mir für das ganze jahr aufgehoben hatte, konnte dank corona doch viel früher angegegangen werden.
nachdem ich vor ca. 10 jahren und geschätzten 50 tkm den ursprünglichen motor wegen eines kurbelwellenbruchs gegen einen gut gebrauchten gv42 (gsx 1100f) motor getausch hatte, beschwerte sich der zweite gang nun doch immer deutlicher. somit beschloss ich, das getriebe an dem sonst guten motor zu wechseln.
alles wäre nur halb so schön, wenn es nicht noch einen zweiten nutzen gäbe. 2016 hatte ich von irgendwoher einen weiteren motor mit einer gsxr auspuffanlage eingesammelt. die auspuffanlage ist schon lange verkauft und hat die kosten des motors locker eingebracht.
der motor lag weiter planlos in der werkstatt rum und wartete auf eine verwendung. einzige aussage zu dem motor war. "der lief vor dem ausbau". ich hatte ihn einfach als ersatz für dusty oder die worschtpete liegen lassen. nun kam mir natürlich die idee, den im zuge des getriebewechsels mal zu testen.
gesagt ... getan
ein gutes getriebe war schnell von silvio, einem csbk kollegen, gegen sehr kleines geld und ein paar naturalien besorgt.
nun wollte ich bei dem ersatzmotor wenigstens das ventilspiel vor dem einbau checken. der deckel war eh schon lose ... hätte mich stutzig machen sollen! aber bei dem preis ....
jedenfalls viel mir dann beim abnehmen des deckels ein fehlender nockenwellenbock auf. schöne sch....! die dinger sind nicht einfach austauschbar, da sie am kopf gebohrt werden. ausserdem passt wirklich nur dieser bock an diese stelle. alle 10 sind unterschiedlich.
was soll ich sagen ... ich hatte selber noch böcke aus drei köpfen. keiner passte sauber! silvio, der getriebelieferant hatte zum glück auch nochmal drei davon.
der letzte probierte passte dann astrein ... und ich hatte mich geistig schon auf feinjustierung mit 200er schmirgelpapier eingestellt.
dann konnte ich ja mit dem ausbau des motors aus dusty beginnen. die eine nicht verrostete krümmerschraube viel gleich auf und ließ nichts gutes hoffen. warum hatte ich vollhonk denn die edelstahlschraube trotz besseren wissens da rein gedreht?
es passierte, was passieren musste ... trotz demontage des kompletten vorderbaus, um da ordentlich ran zu kommen.
sieht auf der werkbank auch nicht besser aus ... ist erstmal zurückgestellt, bis der ersatzmotor läuft.
der esd ist wohl etwas zu nah an der schwinge ... die mutter der hinterachse hat sich "eingearbeitet"
jetzt dann schnell der ersatzmotor eingesetzt. vorher hatte ich auch noch die ölwanne offen und nach brocken gesucht. alles ok soweit, ein kleines metallteil gefunden ... nicht weiter furchteinflößend. aber auch die wanne war lose ... hätte da nicht was "klingeln" sollen? neue dichtung rein, festgeschraubt, und den motor mit rüde während corona (danke) in sein gestell gehieft. öl rein, esd aufgesteckt ... probelauf. läuft!. danach feierabend gemacht. über nacht ging mir so im kopf herum, ob ich denn die ölablassschraube auch festgezogen hatte ...
am nächsten tag gecheckt. natürlich nicht und ... gewinde war durch!
zum glück sind die gesammelten werke in den regalen umfangreich und ich hatte noch eine andere wanne mit gutem gewinde liegen. also öl wieder raus, krümmer runter, wanne runter, jetzt natürlich unbequem am motor, und die andere wanne wieder drauf. geschafft!
vergaser drauf, alles zusammen gesteckt, esd drauf ... läuft wieder. aber unrund und nicht auf allen zylindern. wird geklärt, morgen.
am nächsten tag probefahrt. läuft im standgas wie ein sack nüsse, aber nach oben raus alles gut. temperaturmessung ergibt, dass 3+4 kälter als 1+2 sind. ich beschliesse, da erstmal mit brennraumreiniger ran zu gehen. aber woher schnell bekommen in corona zeiten? toom baumarkt ist gut ausgestattet!
ich jage eine tankladung durch, bei dem teil immerhin ca. 350 km, die mitfahrer attestieren schwarze wolken beim hochdrehen. temp messungen danach immer noch arg unterschiedlich.
schnell kompression auf 4 und 1 gemessen. 1 hat ca. 10 bar, 4 nur 5,5 bar??? so fühlt es sich beim fahren nicht an! noch eine tankladung reiniger durchgeblasen. es wird deutlich besser, nur das standgas ist nicht in den griff zu bekommen. kompression jetzt auch auf 4 zeitweise ca. 10 bar ... manchmal auch weniger. temperatur immer noch unterschiedlich, aber nicht mehr so stark. beschliesse, das mit mehr reiniger und fahren zu lösen. bleibt noch das standgasthema ...
vergaser nochmal ausgebaut .. und siehe da, die ursache der probleme ist schnell gefunden! das war also das "knacken" beim einbau. hatte zwar geschaut, konnte aber nichts sehen, da motorseitig.
dank gefüllter regale (hatte ich schon mal angemerkt, oder?) ... auch noch so einen schieber gefunden. nach dem einbau ist nun auch das standgas regulierbar. welch wunder
. probefahrt steht aus ... mache ich morgen. dummerweise habe ich die wochentage vergessen und kann neuen systemreiniger erst am montag besorgen. egal, das geht auch mit "stoff" geben!
probefahrt ergab einwandfreien leerlauf und ausreichend druck. gemessen habe ich nichts, aber ich vermute und hoffe aber, dass sich die ventiel durch benutzung und aditiv freischaffen. werde demnächst nochmal die kompression messen und das ventilspiel kontrollieren. sollte sich nichts verschlechtern, fahre ich so weiter, bis der "getriebemotor" wieder fit ist.
dem eigentlichen motor und getriebe werde ich mich dann demnächst widmen. zunächst nochmal mit aufgeschweißter mutter und hitze versuchen die vermaledeite edelstahlschraube heil raus zu bekommen. hat noch jemand tips? wenn das nicht gelingt, muss ich den motor ohnehin komplett zerlegen. das wollte ich mir eigentlich sparen, da man bei diesen motoren das getriebe ohne demontage des topends wechseln kann.