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Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Mi 8. Jun 2016, 18:00
von yahozna
Jo, ist im Tank.
Mein Benzinhahn macht eh nur noch on + off...da gabs bisher auch nie Probleme. Der Spritzufluss stoppt einfach nicht durch die Schw.Nadelventile...bin echt ratlos.

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Mi 8. Jun 2016, 19:43
von Martin
Zum Unterschied der Tanks:
Neben der geänderten Form hat der Tank ab 1982 z.B. zwei waagerechte Haltelaschen hinten zum befestigen am rahmen. Die älteren Tanks haben eine senkrechte in der Mitte.

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Mi 8. Jun 2016, 21:21
von NiceIce
Hast auch das Schwimmerniveau eingestellt? Hört sich nicht danach an.

Du kannst wechseln bisde deppat wirst, wenn die Lasche am Schwimmer verbogen ist und der Schwimmer erst gar nicht das Nadelventil schließt.

Also Vergaser raus, so wie in Einbaulage ablegen, Per Spritflasche Benzin zuführen, Schlauch auf den Ablass und diesen öffnen, dann Schwimmerstand kontrollieren und korrekt einstellen.

LG
Martin

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Mi 8. Jun 2016, 22:01
von yahozna
Hi Martin,

deshalb hatte ich die beiden linken Schwimmer mit den beiden rechten vertauscht...links schlossen die beiden rechten Schwimmer. Deine Prüfmethode simuliert quasi einen Abfluss und Zufluss von Sprit? Ich habe alle Schwimmer auf +- 22,4 von der Dichtungsfläche aus, eingestellt. Eine Idee von mir- dickere O-Ringe für die Sitze einbauen. Im Übrigen: Der rechte Vergaser macht auch mechanische Geräusche manchmal...puh.

Zum Tank-

dann habe ich scheinbar eine späte 81er- bei mir habe ich nur eine Lasche zum festschrauben.
Du kannst mir den Preis für den Tank gerne per PN oder hier mitteilen.)

Viele Grüße

Lars

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Fr 10. Jun 2016, 22:14
von yahozna
Nur als Update: Ich habe heute eine neue Zündspule eingebaut- null Änderung erstmal.
Echt kläglich..

.)

Lars

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Fr 10. Jun 2016, 23:29
von NiceIce
Servas Lars. ;-) Immer schön den Nick anschaun. Ich bn zwar Martin, aber nicht der Admin. :lol:

So muss da was editieren.
Du kannst nicht einen Schwimmer gegen einen anderen Austauschen, da Werkstoleranzen vorhanden sind.
Jeder Schwimmer muss einzeln so eingestellt werden wie beschrieben für den BS-Vergaser.

Der Abstand zwischen schwimmerkante und Dichtfläche kann bei falschem Blickwinkel 4 bis 5 mm Unterschied ausmachen.
Deswegen mach die Methode mit dem tatsächlichen schwimmerstand. schlauch an den Ablass und dann 5 mm Unterhalb der Dichtfläche muss der Sprit im Schlauch sein.

Da du neue Nadeln und Nadelhalter hast, kann es ein, das der schwimmer nicht schließt, weil die Nadeln ein anders Maß haben. Also check das nach dem tatsächlichem schwimmerstand.

http://www.gs-classic.de/tipps/verg_19.htm

Edit Ende.

So, gehen wir mal (zumindest Versuchsweise) systematisch vor.
Hast denn ein Paar Euro, um dir ein Paar Prüfgeräte zu kaufen bei Louis?
Als erstes, wie ich finde, ein Muss ist ein Funkenmesser, der dir zeigt, wie gut die Zündspulen den saft auf die Kerzen bringen:

https://www.louis.de/artikel/zuendspann ... r=10003256

Dann Prüflampe, entweder LED:
https://www.louis.de/artikel/led-multif ... r=10003030

oder Normale Prüflampe:
https://www.louis.de/artikel/prueflampe ... r=10003022

Dann Multimeter:
https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r=10002567

Damit kannst die elektrik schon mal komplett checken.

Damit Du den Motor (und auch de von deinen Kumpels) checken kannst, ist ein Kompressionstester keine schlechte Idee:
https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r=10002889

Dann hast auch Gewissheit, das Motortechnisch zumindest der Kompressionsdruck passt.

Hast Du (oder andere) noch Kontaktsteuerung, oder eine verstellbare elektronische Zündung, sollte eine Zündzeitpistole in keiner Mopedschrauberwerkstatt fehlen:
https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r=10002889

Für den schnellen Service und Sicherheit das die Bremsflüssigkeit noch taugt so kurz vorm TÜV:
https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r=10002683

Dann, allerdings nicht unbedingt erforderlich, aber auch gut Aufschlußreich: Ein Infrarotthermometer.
https://www.louis.de/artikel/infrarot-t ... r=10009134

damit misst Du z.b beim Start die Krümmertemperatur und erkennst sofort, ob alle Zylinder zünden oder einer oder mehrere ausfallen.
Mit viel Übung (nachmessen etc) kannst damit sogar Vergaser einstellen, das sie einigermaßen passen. Verbrennungstemperatur-Unterschiede.

Und je nach dem, in wie weit du schrauben willst/kannst, stehen dann noch düsenalen, Reibalen, Synchrontester usw. auf dem Programm, aber das weisst sicher eh selbst.

So, nimm den Zündspannungsprüfer und Chek auf allen Zündkabeln, ob der Abstand dann gleich eingestellt ist, bis der Funke abreisst. Musst den Abstand sehr verringern, hast ein Spannungsproblem an einer Spule.
Dann kan das Kabel sein, der Stecker oder eben die Zündspule selber. Aber auch die Masse und die Plusleitung können was haben.

Ich gehe dann her und lege ein Massekabel an die Spule und hol mir Plus direkt von der Batterie und halte es ran. wenns dann immer noch schwach funkt, is es Zeit, den widerstand mit dem Multimeter am Kabel zu messen. Daten in der Datenbank
wenn Kerzenstecker auch Ok sind, Kabel OK sind und trotz Plus und Minus extra angelegt: Zündspule fritte. Neu oder gut gebraucht. Hab ich bei den GSen aber eher gar nie gehabt.

So, wenn also Zündungsseitig alles gut funkt: Zündzeitpunkt abblitzen und ggf. nachstellen, dürfte aber bei der elektronischen passen.
wen Kontakt, dann unbedingt zuerst schaun, ob die Unterbrecher funken schlagen. Dann neue Kondensatoren UND Unterbecher, am Besten Original suzuki, denke aber die gibt es da nicht mehr???

wenn Doch alles OK, dann weiter.
Kompression messen wäre jetzt der nächste Schritt.
Wenns da abweichungen gibt,oder die werte zu niedrig sind (7 Bar Verschleißgrenze, ab 10 Bar wenn gleichmässig ok, wenn über 12 bar fast neuwertig, wenn Gleichmässig auf allen Zylindern)
auf jeden Fall zuerst das Ventilspiel prüfen und auf knapp 0,1 einstellen. Mit 0,05 wäre es mir etwas zu eng, obwohl das noch in der Toleranz ist. Lieber etwas mehr und dem Alten Material mehr Ausdehnfähigkeit geben. Denn auch Ventile und Köpfe unterliegen dem Alterungsprozess. Es dehnt sich weiter als Neues Material, da KÖNNEN die 0,05 schon bei warmen Zustand auf 0,02 sein.
Deshalb nahe 0,1 und ein reines Gewissen haben.

Stimmt dann auch das Ventilspiel, und es passt die Kompression mit ungefähr 10 Bar auf allen 4en, gehts weiter zum Vergaser.

Hier zuerst die Ansaugung prüfen, die GS-Motoren reagieren besonders sensibel auf Falschluft, verengte Trichter oder einfaches Austauschen des Luftfilters gegen einen K&N.
Meine Black Lady lief mit K&N wie ein Sack Nüsse, srozelte und lies sich nur widerwillig hochdrehen. Originalfilter eein und sie schnurrte wie ein Kätzchen.

Bei der 75/850er allerdings wars genau Umgekehrt, die braucht einen K&N, sonst läuft sie wie ein Traktor. Ist aber auch von 750 auf 850 umgebaut.

Meiner Meinung nach macht ein Originalsetup keinerlei Probleme und sie läuft damit am Besten. (Klar kann man ewig rumdoktern und ein Stage 2 oder 3 einbauen und es so kompensieren, kostet aber geld und macht stress, und am Ende läuft die Kiste keinen deut besser, wenn nicht auch der Auspuff dazu passt.

Wieder meine Black Lady als Beispiel: Alles Original und Sebring Auspuff. die ging gefühlt richtig gut, meinten auch andere, die auch 850er gefahren sind.
Dann vom Admin Martin die Motad 4in1 drauf.
Junge, das war ein Unterschied. Zog Besser, ging Endgeschwindigkeit besser und verbrauchte 1 Liter weniger. Und der Klang gefiel mir auch besser.

Ich möchte damit nur klar machen, das auch KLEINE Veränderungen der GS nicht gefallen können.

Wenn Auspuff Zubehör ist, muss meistens auch der Vergaser darauf abgestimmt werden.
wenn Vergaser verändert muss auch der Auspuff geändert werden. was Vorne reinkommt muss hinten auch rauskönnen.
Oft kastrieren die Zubehöranlagen den Motor und man hat weniger Leistung. Aber ab und an hat man Glück und es passt mal richtig gut.

Also ist in Deinem Fall zuerst mal zu prüfen, wie es mit den Gummis aussieht, dann die tricher im Luftfilterkastem die auch SEHR!!! wichtig sind.
sind die Ansauggummis vom Zylinder zum Vergaser aussen wie innen gut, oder löst sich innen das Gummi auf, oder haben sie bereits Risse?

Sind die Schellen gut und schließen gut ab?

Ist der Vergaser an allen Stellen dicht, der Choke macht zu und die Chokewellen sind dicht?
Sind alle Kanäle frei und ist das setup Original? Also die Bedüung so wie sie sein soll, und SICHER nicht per Alen aufgerieben? weisst Du sicher, was die Vorbesitzer da nix rumgemacht haben?
Nicht selten habe ich Vergaser in der Hand, wo man sie per Reibale "sauber gemacht" hat. Dann werden aus 40er Düsen Plötzlich 45er.

Wenn ich ein Motorrad kaufe von dem ich weiss, das es nicht sauber läuft, Investiere ich EINMAL etwas mehr Geld.
Dann kommt ein kompletter Repsatz (Repsatz BIG) rein, der Vergaser wird komplett zerlegt und mit Vergaserreiniger, Bremsenreiniger und Druckluft gereinigt, auf durchlässigkeit der Kanäle geprüft und mit dem Repsatz wieder zusammengebaut.
Dann Grundeinstellung laut Hersteller (wenn der Rest auch Original ist, also Aufpsuff und Luftfilterkasten etc) und bioslang hatte ich NIE Probleme, startknopf drücken und läuft.

Wenn Du den Vergaser teilst, achte auch auf die Verbindungen ZWISCHEn den Vergasern. Es muss nicht unbedingt ersichtlich sein, kann aber da auch undicht sein. Dann geht auch eher wenig.

Ist der Vergaser Tip Top, Lufikasten und Lufi Original und alle Gummis fit, Kompression passt, Ventilspiel passt, Auspuff passt, Zündspannung passt und Elektrik funzt, aber die Kiste immer noch zicken macht, solltest Du mal OHNE Kerzen von Hand drehen, in wie weit der Motor sich eher leicht drehen lässt.

Lässt er sich schwer drehen, so wie derzeit die Triumph Speed triple die ich richte, hast entweder ein Getriebeproblem, das dir den Motor einfach nur blockiert und deshalb nicht auf touzren kommt, oder wie bei der Triple:
Kolbenfresser vom feinsten.
Da passte die Kompression, ist eine Einspritzer, braucht kaum Öl und lief trotzdem wie eine 250er und keiner wusste warum, bis ich einfach gesagt habe: Machma den Motor raus und schaun einfach mal nach.

Da sind Riefen in den Laufbuchsen da kannst ein Haar verstecken.

Ich denke aber, Du hast ein schlichtes Vergaserproblem oder was am Luftsystem.

LG
Martin

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Sa 11. Jun 2016, 14:49
von baker
Schon mal aufgeschrieben was seit der letzten guten Funktion verändert wurde passiert ist?

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: So 12. Jun 2016, 18:38
von yahozna
Hi Martin,

vielen Dank für die ausführliche Systemcheckliste und die Zubehör-Links.)
Ich weiß es zu schätzen, dass Du Dir diese Arbeit machst. Der Motor ist erst seit ca. 1500 km wieder zusammen- Fuss- und Kopfdichtung, Ventilschaftdichtungen wurden erneuert, Kiste lief danach genauso cool wie vorher. Steuerkette, Ventile, alles gut. Dann dämlicher Neffe Dauervollgas und danach Fussdichtungsleck. Dann zunehmender Ausfall des rechten Vergasers. Ventilspiel okay. Verg. läuft über. Zusätzlicher Verdacht- Zündspule weil Riss im Kabel. Dann inzwischen 2 Schwimmernadelventilsätze an diesem Vergaser ausgetauscht- keine Änderung. Mein nächster Versuch: Ich versuche es gleich mal mit einem dickeren O-Ring am Nadelventilsitz…der Sitz läßt sich doch etwas sehr leicht einpressen.


Nu zu den einzelnen Punkten:

-Komischerweise funzt das sehr gut mit den ausgetauschten Schwimmern…und es gibt doch auch neue Schwimmer zwecks Austausch, aber egal.

-Den Paralaxefehler habe ich aufm Schirm und die Schwimmer sind ohne eingedrücktem Stift faktisch zwischen 22 und 23 mm eingestellt. Das mit den Schläuchen klingt gut, allerdings habe ich nur Schrauben unten drunter, keine Anschlussmöglichkeit für einen Schlauch ohne Anschlussstück. Was sehr schade ist. Aber vielleicht frickel ich mir da was zurecht.

-Da ich ja nu für 1+4 eine neue Zündspule habe, liegen zumindestens auf 2 Zylindern korrekte Zündwerte an…da ist ja auch der rechte, problematische Zylinder bei. Von daher schliesse ich ein Elekrtikproblem "erstmal" aus. Zündzeiten bei ner elektronischen Zündung einstellen

-Zu den Ventilen- jes, 0,1, ich bin eher zwischen 0,05 und 0,08…das kann aber mit dem Vergaser jetzt gerade nichts zu tun haben. Ich habe eh schon Blödsinn verzapft, indem ich an den Gemischschrauben rumgefummelt habe. Eine Baustelle zur Zeit reicht. Werde das aber im Auge behalten, brauche mal ne Shimm Flatrate.)

-Kompression checken läge mal an, ok.

- K+N Filter im originalen Lufigehäuse am Start. Habe gelesen, dass das bei der 850 keine Probs bereitet. Warn auch keine Probs wahrnehmbar.

- Ansauggummis wurden mal getauscht, machen einen guten Eindruck, auch unter Bremsenreinigereinsatz.

- Eagle Auspuff bereitete bisher keine Probs.

- Motor läßt sich normal drehen.

Und Deine letzte Annahme bestätigt mich darin, da den Fehler zu sehen.

Gibt es eigentlich einen coolen Weg die Membrane der Verg. zu checken?

Many thnx!

Lars

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: So 12. Jun 2016, 22:09
von NiceIce
Die Membranen checkst gegen Helles Licht. Ein klein wenig ziehen und gegen das Licht schaun. Schimmerts Durch hast den fehler.

Du hast also K&N, Einen eagle Auspuff, unklare Trichter (Gummis vom Luftfilterkasten zum Vergaser), eine elektr. Zündung.
Und das ganze weder auf einem Prüfstand noch per Colortune eingestellt.

Aber mit einem Grundsetup muss die Kiste zumindest einigermaßen gut laufen, da geb ich dir recht. Perfekt aber ganz sicher nicht, soweit kenn ich die viele GS schon, die ich Restauriert oder Repariert habe.

So eine Ferndiagnose und Fernhilfe ist immer schwer, leider. Wenn ich eine GS laufen höre und selbst die Motorcharakteristik höre, kann ich eigentlich raushören, was evtl. nicht passt, aber so? Ausschlußverfahren.
Einen Punkt nach dem Anderen abhaken, irgendwann kommt dann das Problem ans Licht.

LG
Martin

Re: Vergasereinstellung GS 850g? Kiste läuft nicht.

Verfasst: Di 21. Jun 2016, 23:41
von yahozna
Update:

ich habe den Schwimmer des rechten Vergasers ein bisschen höher eingestellt als Norm und siehe da- die Kiste läuft wieder rund!
Der ganze Rest- Synchro, Ölundichtigkeiten, kommen wenn Zeit und Muße am Start sind.

Merci 4 all the good tips!

.)

Larson