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Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Fr 26. Mai 2017, 11:04
von max91
Sie läuft wieder :)

Zumindest zu 95%. Letztendlich lag es tatsächlich am Vergaser. Hier hat die Werkstatt wohl die Gummistopfen auf den Leerlaufdüsen entfernt und nicht wieder eingesetzt.
Die Aussetzer sind nun fast komplett verschwunden.
Nur um 9000rpm hat sie die Aussetzer noch. Gut, von der Leistung macht es eh keinen Sinn sie so hoch zu drehen, aber diese Aussetzer sind dann definitiv von zu fettem Gemisch.

Ich hatte die Vergaser noch mal Ultraschall reinigen lassen und richtig abstimmen.

Das Problem mir der Endgeschwindigkeit besteht weiterhin. Mehr als 120kmh geht nicht, und selbst die sind schwer zu erreichen. Bis 100kmh geht alles einwandfrei und zügig.

Was mir noch aufgefallen ist: wo die Krümmer unter der Ölwanne zusammen geflanscht sind, bläst es ein wenig ab. Brauchen 4T Motoren nicht einen gewissen Staudruck im Auspuff, um ihre volle Leistung zu haben?

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Fr 26. Mai 2017, 11:51
von Dyo
Optimalerweise, sollte sie den Staudruck haben, für den sie ausgelegt ist, also einen intakten Auspuff.
Wenn sie aber nur leicht abbläst, macht nix. Relevant wird es erst, wenn so ein Troll alles aus dem Auspuff rausholt was drin ist. So einen Fall hatte ich letztes Jahr zwischen.

Mess mal die Kompression, vielleicht ist sie ja auch schon etwas altersschwach.
Eigentlich haben die Dinger mehr Bums als man denen zutrauen würde. 130-135 sollte die mindestens gehen und auch bis dorthin relativ flott hochdrehen.
Wenn da einmal ein Pfuscher dran war, der so wichtige Teile vergisst, dann check auch mal die Düsengrössen, nicht das dort auch gepfuscht wurde, bzw aufgenudelt wurde.
Letztlich bleibt nach Zündung und Gaser auch noch die Steuerzeiten zu checken. Bei Pfuschern weiss man nie, wo die noch dran waren.

Vor ein paar Wochen war die kleine mit den ausgeräumten Pötten wieder bei mir, Anlasserfreilauf defekt.
Hab dann festgestellt, dass der mit 2 Kugelschreiberfedern repariert war, die natürlich in Teilen da rumschwabbelten, ausserdem war das Polrad los und drehte frei auf der Kurbelwelle rum, wie es grade Bock hatte..... Konus im Polrad schon ausgenudelt, musste Reste des Polrads vorsichtig vom gehärteten Konus der Kurbelwelle runterschleifen.
Die Schrauben womit der Freulauf am Polrad fest ist, waren lose und ausgenudelt.
So viel zum Thema Pfuscher.
Ich war froh, dass Teile von den 750ern da fast identisch sind, also lediglich besser gewuchtet, ansonsten gleich.

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Fr 26. Mai 2017, 12:27
von max91
Die Kompression wurde am Montag in der Werstatt gleich mit gemessen, die lag zwischen 11 und 12 bar.

Die Hauptdüsen sind in meinen Vergasern sowie in denen aus dem Schlachtmopped 120er. Im Rep. Handbuch steht zwar was von 117,5ern, da das aber für die Modelle vor 83 sein muss und die anderen beiden von 85 sind, gehe ich mal davon aus, dass das mit 120ern passen wird.

Tachoungenauigkeit kann ich ausschließen, eher zeigt der zu viel an. Wenn ich Strich 100 fahre, werde ich doch auch immer mal von dem ein oder anderen Auto überholt :D

Bleibt doch eigentlich nur noch die Übersetzung zu prüfen? Glaube original müssten das 15 auf 45 Zähne sein?

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Sa 27. Mai 2017, 01:12
von Dyo
Wenn sie kraftvoll bis ans Ende durchrennt, könnte ich mir Übersetzung vorstellen, ansonsten eher nicht.
Düsen und Düsenstöcke können aber auch einfach verschlissen sein.

Erfahrungen hab ich da zur Genüge, wenn man mal nicht nur Schallen und neuen Dichtsatz verbauen würde....
Gönn dir nen richtigen Repsatz für beide Gaser, das Geld lohnt sich. Düsen neu, Düsenstöcke neu, dann gleich noch alle Simmeringe tauschen, die sind nicht in solchen Sätzen komplett drin.
Meist werde die Benzinanschlüsse zwischen den Gasern und die ganz kleinen an den Gemischschrauben nicht mitgeliefert.
Um es dir in 10 Jahren wenn man mal wieder da drangeht einfacher zu machen, baust du gleich die Schrauben auf VA mit Imbus oder besser noch Torx um. Das Wellblechpressstahlzeugs von Suzuki, zudem noch als Kreuzschlitz ist ja immer vergammelt.

Die meisten erkennen ihr Bike nicht mehr wieder....

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Sa 27. Mai 2017, 14:00
von max91
Dann werde ich da im Zuge des Umbaus auf 41PS mal ran gehen, die Nockenwellen sind heute endlich gekommen :)
Die Vergaser müssen dann ja eh neu abgestimmt werden.

Gibt es eine Bezugsquelle für komplette Reparaturkits? Ich habe jetzt mal bei Mikuni Topham angefragt.
Oder muss man sich alles einzeln bei z.B. CMSNL raus suchen?


Bin zum Ende des Drehzahlbandes komme ich gar nicht. Bei spätestens 9000rpm, also kurz vorm roten Bereich ist Schluss, weil sie dann die besagten Aussetzer hat.
Sinn bis dort hin zu drehen macht es allerdings ohnehin nicht, da ab 7500rpm keine Leistung mehr kommt.

Ich war gestern mal auf der Autobahn ein recht langes Gefälle gefahren. Selbst hier gingen keine 140kmh, bei 135 war einfach Schluss, im 5. wie im 6. Gang.

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Sa 27. Mai 2017, 14:05
von tobi
Und vor allem mal die Vergaser ordentlich syncronisieren. Seit ich neue Uhren habe (Keine Schätzeisen mehr), läuft die kleine nochmal besser.
Repsatz ist nach so langer zeit nicht verkehrt,oft ist der vermeindliche dreck der rest von nem dichtring...
Und geschallt ist nicht immer sauber, gab hier genug beispiele wo das zig mal versucht wurde und nix gebracht hat. Da brauchts können und wissen, nicht nur die richtige maschine dafür.
Motoradbay verkauft die keyster sätze, sind qualitativ ok und preislich nicht aufm Orginalniveau. Wenn nicht in der liste ist nachfragen und/oder schauen ob die Vergaser so nicht auch in anderen Moppeds drin waren. Mach dir nicht zuviele Baustellen gleichzeitig, sonst findest du den Fehler nie weil ständig andere fehler dazukommen. Mein tipp bring sie so erstmal in ordnung, dann meeeeehr power.

Tobias

nachtrag:
Sollte schon ein kompletter kit sein, sowas hier mit allem geraffel:
http://www.ebay.com/itm/KR-Carburetor-C ... 1473798367

nur das schwimmerventil und 2-3 oringe ist zuwenig.

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: So 28. Mai 2017, 11:41
von Dyo
Edit:
Hab grade erst Tobis Antwort im anderen Thread gesehen, der Rest hier ist also schon gesagt.
Wobei Zylinder hohnen in der Regel ausreicht für die Stosskanten der Kolbenringe, sind selten so stark dass man Aufbohren müsste.



Umbau auf 41PS?

Da kommen dann eh andere Düsen und Düsenstöcke rein, die ist nicht nur über Nocke gedrosselt.

Und bitte, nicht einfach die dünnere Fussdichtung nehmen, dadurch wird für volle 41PS die Komperssion erhöht. Wenn du das aber machen willst, musst du die Zylinder hohnen, da die Kolbenringe sonst vor die Verschleisskante laufen.
Wenn du die alte Fussdichtung drin lässt, hast 1 PS weniger.... Also spar dir den Aufwand.

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Mi 7. Jun 2017, 20:01
von max91
Letztes Wochenene hatte ich sie nochmal in der Werkstatt, mittlerweile läuft sie zu 99% :)

Beim weiteren Überprüfen wegen des Leistungsmagels fiel auf, dass die auslassseitige Nockenwelle um einen Zahn falsch stand.
Da dies die letzte Möglichkeit für den Leistungsmangel hätte sein können, wurden direkt die offenen Nockenwelle eingebaut und die Vergaser grob abgestimmt.

Der Unterschied ist extrem. Bei einer ersten kurzen Ausfahrt schaffte sie ohne Probleme 140, da war noch Luft nach oben. Schätze mal 160 sollte sie schaffen.
Jetzt müssen nur noch die Vergaser richtig abgestimmt werden.

Ich werde auf jeden Fall mal das von Tobias zuvor aufgeführte Reparatur Kit aus Polen bestellen (á 20€) und versuchen ob sie damit dann schon besser läuft.
Leider bekommt man keine Info, ob der hier begefügte Düsenstock für die gedrosselten deutschen Modelle ist, oder für die offenen die es dann sicherlich auch in Polen gab.

Sonst würden dann evtl. noch die beiden Düsenstöcke von cmsnl rein kommmen, leider kostet hier einer 21€.

Müssen denn die Düsenstöcke zwingenend geändert werden?

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Do 8. Jun 2017, 08:49
von hannes
Düsenstöcke (auch Nadeldüsen oder Mischrohre genannt) bestehen aus Messing.
Düsennadeln dagegen aus Stahl,je nach Gasgriffstellung tauchen sie in die
Nadeldüse ein.Die Strömungen im Venturirohr möchten die Nadeln in Schwingungen
bringen,was der Konstrukteur dann durch kleine Tricks in der Nadelaufhängung zu
hindern sucht.
Zu 100% gelingt das jedoch nicht,demzufolge gibt es also logischerweise Metallabtrag.
Und genau so logisch am weicheren Material.Das ist nun mal das MESSING der Düse!!
Bedenkt man dazu das Alter dieser Teile in vielen Fällen sowie die Kilometerleistung,
dann dürfte die Frage,"erneuern oder nicht" beantwortet sein.

Gruß - Hannes

Re: GSX400E Zündaussetzer

Verfasst: Do 8. Jun 2017, 09:45
von Dyo
Gratulation, dann läuft sie ja nun.

Eine falsch eingestellte Nocke, ist natürlich ne Bremse.
Da muss man sich eben nur die Frage stellen, wer hat das verbockt...
Wenn an einer Stelle gestümpert wurde, habe ich festgestellt, dass sich auch noch andere Stellen finden.

Würde den ganzen Bock nochmal auf links drehen um sicher zu sein, dass sonst alles sicher ist.