Servas Alex.
Zu deinem Motorlauf-Problem, dem abgerissenen Halter des Schwimmers und Co möchte ich auch ein paar Gedankengänge beitragen, vielleicht hilft dir das ja auch weiter.
WENN Du den Halter kleben willst musst du das so tun, das der Splint, der den Schwimmer hält, fest wird. Also ist ein Kleben bedenkenlos möglich, wenn der Kleber Chlorkohlenwasserstoff- fest ist. Also Benzinbeständig. Habe ich an einigen Vergasern auch gemacht. Mit unterschiedlichen Klebern. Meistens Kaltmetall-Kleber von Petek oder Loctite.
Nun zum Vergaser selbst.
Wenn Du dir sicher bist, das alle Kanäle frei sind (Tröpfchenprobe GEGEN die Flussrichtung) vergleiche Bitte ALLE Vergaser miteinander. Wichtig ist, das augenscheinlich betrachtet alle Kanäle den selben "Durchmesser" aufweisen. Trotz Profi-Ultraschallgerät hatte ich oftmals das Problem, das die Kanäle zwar frei waren, aber doch noch Schmutz drin war, was den Durchmesser verkleinert hat.
Bei Austauschvergasern sollte man auch beachten, das es mehrere BS32 Vergaser gibt. Sie Unterscheiden sich im inneren Aufbau und der Durchmesser der Bohrungen. Ein 500er Motor hat einen anderen BS32 Vergaser als ein 850er. Das musst du beachten. Zwar sind beides 32 mm Vergaser (Durchmesser der Ansaugseite) aber innen sind die Bohrungen unter Umständen anders.
Wichtig ist bei allen Vergasern der richtige Schwimmerstand, die richtige Bedüsung und Dichtheit der Wellen der Drosselklappen und evtl. der Chokekolben / Chokewellen.
dazu Dichtheit des kompletten Ansaugsystemes und Anschluß aller Schläuche zur Unterdrucksteuerung des Benzinhahnes und der Entlüftung der Membranschieber.(Druckausgleich)
Hast Du jetzt auf Zylinder 2 einen nicht gut warm werdenden Krümmer, liegt die Vermutung nahe, dass die Verbrennung nicht Ordnungsgemäß stattfindet.
Du schreibst, das der Motorlauf nicht gut ist. Das kann auch an den Kondensatoren liegen, an den Unterbrechern, den Zündspulen oder der Verkabelung.
Auch eine etwas schwächelnde Batterie kann den Leerlauf sehr beeinträchtigen.
Viele sagen, das sowas kaum an der Elektrik liegen kann, aber zumindest ich habe viele Probleme nur in den Griff bekommen, nachdem ich einiges an der Elektrik Instandgesetzt habe.
Ich für meinen Teil prüfe zur Vorsicht im Ausschlußverfahren, ob alle notwendigen "Dinge" überhaupt vorhanden sind:
Luft, Kraftstoff, Zündquelle. Und die Voraussetzungen, das eine ordentliche Verbrennung stattfinden kann.
Je niedriger der Kompressionswert Nahe 7 Bar geht, um so schlechter läuft ein Verbrennungsmotor, stöchiometrisches Verbrennungsluftverhältnis muss also passen.
Da bei dir wohl alle Zylinder um 10 Bar Kompression haben, ist dieser Faktor also gut und ein Fehler ausgeschloßen. (Oder habe ich etwas überlesen und kein Druck gemessen?)
Weiter hast Du den Zündzeitpunkt eingestellt, was bis auf einen halben Zahn Versatz auch passen dürfte. Ich hoffe, du hast beim auflegen der Steuerkette die Auslassnocke gespannt, dann die Einlassnocke montiert und zum Schluss den Kettenspanner, denn sonst kann es zu dem halben Zahn Versatz kommen an einer Nocke.
Ist das OK, ist wieder ein Punkt ausgeschloßen.
Kerzenkabel und Zündkerzen prüfen. Widerstandswerte und Funkenbild. Alles OK? wieder ein Punkt ausgeschlossen.Wenn nicht ok, Instandsetzen.
Zündfunkenstrecke messen. Dazu gibt es für knapp 10 Euro ein Gerät bei z.B Louis. es gibt Aufschluß, wie stark die Zündspannung ist, wenn Kerzenstecker und Zündkabel ok sind.
Alles OK? Dann ist wieder ein Punkt ausgeschloßen. Wenn nicht ok, Instandsetzen.
Neue Ansaugstutzen hast Du und richtig verbaut. Also wieder ein Punkt ausgeschloßen.
Nun zum Vergaser:
Du hast 1 Schlauchanschluß zum Anschluß des Benzinhahnes.
Bei jedem Motorlauf muss der Schlauch des Benzinhahn verschlossen sein, oder am Benzinhahn angeschlossen werden. Ich habe leider nicht heraus gelesen, ob das der Fall war bei den Probeläufen.
Auch der Schlauch selbst muss ok sein, also Rissfrei. Sonst läuft Vergaser 2 nicht richtig, einfach ausgedrückt. Und da liegt ja dein Hauptproblem, am Vergaser 2.
Die Vergaser-Grundeinstellung hast Du sicherlich hier schon gelesen, also auf der Hauptseite. Damit läuft jeder GS-Motor normalerweise recht gut.
Vor allem die BS-Vergaser nehmen es übel, wenn sie nicht synchron sind, und wenn durch das zerlegen auch die Synchronschrauben draussen waren, sind die 100% Unsynchron.
Vergaser ausbauen.
Nimm zur Grundjustierung 4 Kugeln aus einem alten Kugellager. Vor jeder Drosselklappe legst du eine Kugel und öffnest an der Betätigung die Klappen, also ganz langsam Gas geben.
Alle 4 Kugeln müssen nun gleichzeitig durch die Klappen rollen. Bleiben Kugeln hängen musst du diese Klappen einstellen. Das geht dann wie im Bericht geschrieben:
http://www.gs-classic.de/tipps/verg_06.htm
Du beginnst also mit 2 und 3. So einstellen, das beide Kugeln gleichzeitig durchrollen. Der Spalt der entsteht ist nicht wichtig, der wird später eingestellt. Wichtig ist, das beide gleichzeitig durchrollen.
dann nimm 2 und 3, die ja schon Grundjustiert sind, und nimm 1 dazu. 1 so einstellen, das die Kugel zusammen mit 2 und 3 durchrollen.
Zum Schluß 4 dazu nehmen und wie oben verfahren. 1,2 und 3 hast du bereits eingestellt, also 4 so einstellen, das letztlich alle 4 Kugeln durchrollen. Ist das erledigt, ist wieder ein Faktor ausgeschloßen.
Somit hast du eine Grundeinstellung, mit der der Motor auf jeden Fall recht sauber läuft. Die Feineinstellung erfolgt dann mit einem Synchrongerät, ein Louis Uhrengerät reicht hier vollkommen aus.
Als nächstes den Schwimmerstand im ausgebauten Zustand einstellen.
http://www.gs-classic.de/tipps/verg_19.htm
Ist das erledigt, ist die Grundjustierung auch erledigt, damit läuft der Motor auf jeden Fall recht gut. Wieder ein Faktor ausgeschlossen.
Dann die Vergaser Grundeinstellung beim BS-Vergaser ist simpel, da nur eine "Schraube" vorhanden. Die Leerlaufgemisch-Regulierschraube. Diese auf 2 Umdrehungen, damit läuft der Motor gut.
Wieder ein Faktor ausgeschloßen.
Vergaser einbauen, Kerzen sind draussen, Batterie VOLL laden und mit einem Multimeter die Startspannung (Ohne Licht) messen. Also Startknopf drücken und ablesen.
Alles über 10 Volt ist gut, alles darunter deutet auf eine schwache Batterie hin (oder zu kleine), oder einem schwer laufenden Anlasser, Kabelprobleme etc.
Da musst du step by step prüfen, ob z.b das Massekabel ok ist, das Anlasserrelais, das Pluskabel zum Anlasserrelais und davon zum Anlasser usw.
Ist da aber alles OK, wieder einen Faktor ausgeschloßen.
Kerzen rein. Benzin anklemmen (externe Versorgung), Schlauch zum Benzinhahn dicht machen. Motor starten.
Läuft der Motor im Standgas, also ca. 900 U/Min, sollte die Ladespannung mit Licht und VOLLER Batterie bei etwa 12,2 Volt liegen, bei erhöhtem Standgas ab 1100 U/MIn ca, sollte die Spannung etwas über 13 Volt liegen. Und ab ca. 2000 U/Min 14,5 ca. Es gibt Laderegler die eine Konstantspannung liefern. die bei 13,8 Volt liegt, viele regeln aber auf und ab, dürfen aber die 14,8 Volt als Maximum nicht überschreiten.
https://www.youtube.com/watch?v=ZV-kHtpWTNY
Vielleicht hilft dir das ja soweit weiter.
LG
Martin
NichtAdmin
Bei über 3500 U/MIn sollten 14,8 Volt nicht überschritten werden, WENN die Batterie Voll geladen wurde und OK ist. denn eine leere Batterie oder defekte lässt die Ladespannung ansteigen.