Sicher gehen die Meinungen bei Speichenrädern auseinander. Dem einen gefallen sie, dem anderen eben nicht. Gut so, sonst hätten alle Speichenräder
Ich möchte eine meiner Katana's mit Speichenrädern ausstatten.
Habe dazu hier im Forum eine Suche nach Naben aufgegeben und von Martin ein Satz angeboten bekommen, denen ich nicht widerstehen konnte.
Hier die gesammelten Erfahrungen des Aufbau's ... Martin hat mich gebeten, den Bericht hier einzustellen, da es den einen oder anderen vielleicht interessieren könnte.
Weitere Info's im katana-treff.de ... ohne Euch von diesem schönen Platz weglocken zu wollen.
Los geht es mit den Naben. Passend sind z.B. die Naben der GS 750 bzw. GS 1000.
Ich selbst habe Naben einer GS 750 verwendet.
Für vorne wichtig, die Ausführung mit Doppelscheibenbremse.
Für hinten, die Ausführung mit Scheibenbremse, nicht die Ausführung mit Trommelbremse.
So kamen die Naben bei mir an. Nicht schön ...
Mit eingebauten Lagern, um die Lagersitze nicht zu beschädigen, gingen die Naben zunächst zum Glasstrahlen
Schon besser ...
Anschliessend Lager ausgebaut. Mit dem richtigen Werkzeug relativ einfach
Anschliessend erstmal passende Bremsscheiben für vorne besorgt.
Problem:
Die Bremsscheiben der neueren Suzuki's haben nur noch 5 Bohrungen (Lochkreis 86 mm), die GS 750 - Naben haben 6 Bohrungen (Lochkreis 78 mm).
Aufgrund dieser beiden Lochkreise ist es nicht möglich, mittels eines Adapters die neueren Bremsscheiben aus dem Hause Suzuki zu montieren.
Und nun?
Meine Recherchen im Internet ergaben, dass die Honda Fireblade CBR 900 RR (SC33 1998 - 1999) ebenfalls 6 Bohrungen mit dem richtigen Lochkreisdurchmesser von 78 mm hat.
Problem hier - der Versatz.
Die GSXR-Bremsscheiben haben einen Offset (Versatz) von 22 mm, die CBR-Bremsscheiben von nur 21 mm.
Dieser Versatz lässt sich jedoch mit den Adaptern ausgleichen.
Die 6 Bohrungen der Fireblade Bremsscheibe haben einen Durchmesser von 6,5 mm. Die Bohrungen in der GS 750 - Nabe sind jedoch M8.
Lösung: Bohrungen an der Fireblade Bremsscheibe auf ca. 8,2 mm aufbohren.
Hier die Bemassung des finalen Adapters:
Hier der Vergleich der GS 750 - Nabe und der GSXR 1100 - Nabe:
Beachtung muss man dann noch den Radlagern schenken!
Original ist vorne ein Lager mit der Bezeichnung 320-632 verbaut.
Maße 15x42x13 (Innendurchmesser x Außendurchmesser x Höhe).
Die GSXR-Gabel hat jedoch eine Achse mit 20 mm Durchmesser.
Um diese Achse zu verwenden, werden statt der originalen Lager nun Lager mit der Bezeichnung 6004 benötigt.
Maße 20x42x12 (Innendurchmesser x Außendurchmesser x Höhe).
Der fehlende Millimeter in der Höhe kann über die Distanzbuchse, welche zwischen den Lagern sitzt, ausgeglichen werden.
Masse für dieses neue Abstandsstück: Innendurchmesser 20 mm, Länge 63 mm, Wandstärke 3 mm.
So sieht es dann aus:
Jetzt werden noch Distansstücke benötigt, um die Nabe mittig in der Gabel zu plazieren:
Achtung: dies war der erste Entwurf. Die finalen Masse weiter unten ...
Mit diesen Distanzstücken sieht es dann so aus:
Achtung: Tachoantrieb.
Der Tachoantrieb Katana ist mechanisch, d.h. mit ner Welle, die mittels einer Schnecke, die auf der Achse an der Nabe sitzt, angetrieben wird.
Den Antrieb der GS 750 aufbohren ist leider nicht möglich. Die verbleibende Wandstärke wäre nicht ausreichend. Hier suche ich noch nach einer Lösung, da ich den originalen Katana-Tacho weiterverwenden will und werde.
Zum Hinterrad:
Das Hinterrad gestaltet sich wesentlich einfacher.
GS, GSX und GSXR verwenden hinten die gleichen Lager.
Radlager - Bezeichnung 6204 - 47 x 20 x 14 mm - (Innendurchmesser x Außendurchmesser x Höhe).
Lager Ketterradträger - Bezeichnung 6305 - 25 x 62 x 17 mm (Innendurchmesser x Außendurchmesser x Höhe).
Der Kettenradträger aller Modelle ist ebenfalls identisch, unterscheidet sich nur in der Höhe.
D.h. der Abstand der Nabe zum Kettenrad. Hier muss ich sehen, welcher am besten passen wird.
Hängt nämlich auch von der Felgenbreite und dem Reifen ab ...
Die Bremsseite - hier kann z.B. die originale Bremsscheibe der Katana verwendet werden.
Man muss dann aber auch den zugehörigen Bremssattel verwenden.
Oder man verwendet eine modifizierte GS Bremsscheibe (GS 550 / GS 750 / GS 1000).
Modifiziert in Durchmesser und ggfs. Optik, also gelocht.
Ich habe über RF-Biketech http://www.rf-biketech.com zwei Bremsscheiben auf 240 mm Aussendurchmesser reduzieren und anschliessend lochen lassen.
Das Lochen der Bremsscheiben erfolgte rein aus optischen Gründen ... allerdings kein ganz billiges Vergnügen.
Das Reduzieren des Durchmessers erfolgte, um aktuellere Bremssattel der GSXR-Modelle verwenden zu können.
War ein Tipp von Timo ... danke!
Hier der Vergleich originale Katana Bremsscheibe vs. modifizierter GS Bremsscheibe:
Zum Einspeichen habe ich die Naben nach Ebrach gebracht. Genauer gesagt zum "Rädermacher".
Klaus Straub,
Lagerhausstr. 10
96157 Ebrach
Sehr kompetent, auch in der Beratung.
Preislich habe ich keine günstigeren Anbieter gefunden.
So sehen die fertigen Felgen aus:
Das Kettenrad dient nur als "Platzhalter". Es wird einem schwarzen Alukettenrad, 520er Teilung mit 48 oder 49 Zähnen weichen.
Wichtig:
Was sollte ich beim Kauf von gebrauchten Naben beachten?
- Achte auf die Löcher, durch die die Speichen gezogen werden. Diese sollten nicht zu sehr aufgeweitet sein (< 4,8 mm)!
- Überprüfe die Gewinde für die Bremsscheiben vorne und hinten!
Hier die Zeichnung mit den finalen Massen der Distanzstücke für die ölige USD-Gabel, also bis Bj. 92.
Hier die Buchsen selbst ...
Hier noch ein paar weitere Bilder mit Reifen ... welche Bremssättel ich letztlich verwende ist noch nicht ganz klar.
Passen tun beide ...
