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Hallo Gemeinde,

ich habe eine GS 450, Bj. 80, die nach sorgfältiger Einstellung von Zündung (Kontaktabstand und Zündzeitpunkt) und Vergaser (Synchronisation und Gemisch) eigentlich ziemlich gut anspringt und rund läuft, jedenfalls bei normalen Temperaturen, denn je kälter desto schlechter springt sie an. Das ist aber noch nicht weiter schlimm. Allerdings ist es so, dass die Drehzahl im Standgas immer höher wird, je wärmer der Motor ist. Jetzt ist das Standgas so eingestellt, dass ich sie im kalten Zustand bei Gas halten muss, damit sie mir nicht ausgeht. Ist sie dann richtig "heiß" gelaufen, stehe ich mit hoher Drehzahl "röhrend" an der Ampel. 1000 Umdrehungen Unterschied sind da locker drin. Hat da vielleicht jemand eine Idee, wie man das in den Griff kriegen könnte?

Der Choke funktioniert auch nicht richtig. Wenn ich den ziehe, springt sie ziemlich direkt an und dreht auch höher. Wenn ich dann aber Gas gebe um los zu fahren, "würgt" sie fast ab (als würde sie zu wenig Sprit oder zu viel Luft bekommen). Wenn ich dann mehr Gas gebe setzt irgendwann schlagartig Schub ein. Gebe ich während der Fahrt mit Choke leicht Gas, "würgt" sie fast wieder ab, gebe ich mehr Gas, setzt ruckartig der Vortrieb ein. Nehme ich den Choke rein, läuft sie ganz normal. Ich habe da keine Idee, was da nicht stimmt. Ihr vielleicht?

Einen hab' ich noch: Was sollte ich denn für Verschleissteile an den Vergasern außer der Schwimmerkammerdichtung grundsätzlich mal erneuern (Mikuni, Typ BS 34 SS) und wo kann man diese Teile günstig bekommen?

Danke schon mal im Voraus für Eure Mühe.

Gruß, Andreas

Hallo ZinZin,

also das klingt nach einer durchaus nochmal nötigen Vergaserreinigung und erneuter Abstimmung (Syncro)
Ich selber habe letztes Jahr auch so nen Kandidaten unter den Fingern gehabt, wo es drei Reinigungen und mehrere Düsenwechsel (Hauptdüse, Schwimmernadelventil, Schwimmer und Schwimmerstand einstellen) gebraucht hat.

Die Nadel der Hauptdüse ist auch gern mal abgenutzt und will ersetzt werden.

Im groben ganzen klingt es nach Grundreinigung und Grundeinstellung erneuern.
Den Choke hängst Du erstmal ab. Der soll in der Fehlersuche erstmal keine Rolle spielen.

Leerlaufgemischschrauben ganz zu und 3 halbe aufdrehen, nach dem Wiedereinbau.
Das soll erstmal ein Grundwert sein.
Hast Du ne Unterdruckuhr zum Syncronisieren? Der BS 34 SS ist da manchmal n bischen zickig.
Hab da auch schon mal das Modell getauscht und den der GSX 400 genommen ;o) Is im Prinzip gleich, bis auf n paar Kleinigkeiten.
Welche Leistung hat Dein Mädchen?

LG

Hallo GS-Schrauber,

ich hatte die Vergaser zwar schon zwei mal im Ultraschall-Bad, allerdings in so einem Aldi-Teil mit Wasser und Spüli und deswegen war ich von der Wirksamkeit der Aktionen selber nicht so 100%-ig überzeugt. Auch wenn alles schön sauber ausgesehen hat.

Synchronisiert habe ich mit Synchron-Uhren, allerdings auch Standard- und keine tollen Präzisionswerkzeuge. Und Gemisch habe ich mit einer Colortune-Kerze eingestellt. Wie gesagt: Danach lief sie eigentlich ganz prima.

Ich habe die 27 PS-Version.

Wasser und Spüli sind...ähm sagen wir mal kontraprodutiv.
Das Gerä hast Du ja selber schon bewertet ;o)

Ich nehm zB auch gern Bremsenreiniger für die Kanäle und lege den Vergaser vorher in meine Tankreinigerlösungen ein. Kann man öfter wiederverwenden)
Schwimmerkörper und Membrane nicht vergessen auszubauen und zu prüfen.
Die O-Ringe der Leerlaufgemischregulierschrauben sind auch gern verschlissen und daher zu erneuern. (Vorsicht Feder nicht verlieren!)

Ultraschall kann ja evtl auch ne Werkstatt Deiner Wahl für Dich machen.
Dann sehen wir weiter.

LG

Na dann werde ich mich bei nächster Gelegenheit wohl noch mal daran machen und anschließend berichten. Wird aber bissel dauern ...

Hallo,
so, nach fast einem Jahr gehe ich es an , wo bekomme ich denn günstig einen Reperatursatz für die Vergaser her?

http://www.raptorbikes.de

Den mal anrufen, der kann dir weiter helfen.

LG
Martin

Auch wenn der Thread alt ist, kommt hier noch eine Antwort:
Es gibt tatsächlich einen Vergaser-Reparatursatz für den Mikuni BS34SS, der fast passt: Keyster KS-0223 für eine 1977er GS(X)400

FAST, weil es folgende Unterschiede gibt:
- Leerlaufnadel passt garnicht - bei der GS400 wird die Nadel von oben gestellt, bei der GS450 seitlich.
- Düsennadel passt geometrisch, ist aber eine 4F23-3, in meiner 1980er GS450E ist eine 4F29, eingehängt in der 3. Kerbe - habbich nicht ausprobiert ob's läuft

was passt:
o Die Schwimmerkammer-Dichtung passt, wenn man ein Loch 3mm über die Leerlaufdüse stanzt, siehe Bilder. Als Muster kann die alte Dichtung dienen.
o Hauptdüse ist 113, in meiner 1980er GS450E ist eine 112,5 - läuft auch
+ Die seitliche Choke-Dichtung passt ohne Einschränkungen
+ Leerlaufdüse ist die gleiche, 22,5
+ Schwimmkammerventil passt

was ich noch dazu gekauft habe:
+ 2 Stück neue ORinge für die Leerlaufnadel 3,60x1,20 mm, FPM oder NBR
+ 2 Stück neue ORinge für die Schwimmerkammerablaufschraube 18,00x2,00 mm, FPM oder NBR

was noch dazu beachtet werden sollte:
o die angegebene Bedüsung sind für die 27PS-Nockenwelle gedacht, für 43PS sollte die Hauptdüse ein 117,5-Typ sein und die Leerlaufdüse 17,5 - ABER dann müsste auch das Leerlaufsystem umgebaut werden, da sind einige Kanäle fest drin. Zur Zeit läuft sie zu mager, bin dran das zu klären.

Grüße, Shakron