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Hallo zusammen,

ich habe bei meiner GS 500 eine Kompressionsmessung durchführen lassen. Leider sind die Werte sehr unterschiedlich:
Zylinder 1: 9
Zylinder 2: 8,5
Zylinder 3: 10,5
Zylinder 4: 10

Der Mechaniker meinte das seien miserable Werte die unter Umständen auf einen Motorschaden hindeuten. Nun habe ich gelesen, dass die Druckunterschiede nicht größer als 1,5-2 sein dürfen, weshalb das gerade noch so im Rahmen wäre. Ist das Urteil wirklich so vernichtend oder kann man damit arbeiten?

Würde mich über (positive) Rückmeldung aus eurer Erfahrung freuen. Ich wollte eigentlich in einer Woche wieder in die neue Saison starten
Vielen Dank!

Hallo,
so krass ist der Unterschied auch wieder nicht! Ob der Mech vielleicht nur ein Geschäft machen will?!
Ist doch wie beim "Onkel Doktor",die 1 sagt schlimm,die 2 sagt Zurückhaltung.
Mein Rat: such dir einen Möp-Fahrer in deiner Gegend,der mal eine Messung durchführt.
Zwei Bewertungen,dann kannst dir eher ein Urteil bilden.
VG - Hannes.

die Kompressionswerte waren damals ab Werk schon nicht so dolle und sind mit heutigen Werten bei neuen Motoren sicher nicht zu vergleichen. Wenn auf allen Zylindern mindestens 8 bar sind, würde ich erst mal damit weiter fahren. Und in Ruhe nach einem zweiten Motor suchen, bekommt man schon mal günstig und kann den dann gemütlich neu aufbauen.
Und wie Hannes schreibt, eine zweite Messung schadet nicht. Vor allem, wenn sie von jemand ohne finanziellem Interesse durchgeführt wird
Gruß
Martin

Hallo, wurde das Ventilspiel vor der Kompressionsmessung geprüft bzw. eingestellt? Zu knappes Ventilspiel verschlechtert das Ergebnis ganz schön.

Die Werte sind ausserhalb der Toleranz von 2 Bar maximaler Unterschied.

Das kann mehrere Ursachen haben, die von "geht schnell zu richten" bis "Motor raus und neu aufbauen" gehen.

Als erstes:
Ventile korrekt einstellen. Der wichtigste Part.

Der Kompressionsdruck muss bei kaltem oder maximal Handwarmen Motor durchgeführt werden.
Bei Membranvergaser MÜSSEN zum Vollgas geben auch die Schieber offen gehalten werden. Also Luftfilterkasten raus und Schieber Unterlegen das sie offen bleiben.

Bei unseren Alten Motoren sind es meistens die Ventile, die eine kleine Schleifrunde brauchen,also Kopf runter, Ventilfedern ausbauen.
Dann Ventile raus, saubermachen und gut den Schaft ölen.

Dann entweder per Hand in den Sitz "anschleifen" also nur ein paar runden den Sitz neu anpassen, oder besser mit einem Ventileinschleifer.
Ich hab den von Louis, und hab damit 21 Motoren wieder fit bekommen.

In den seltensten Fällen muss eine komplette Motorrevision durchgeführt werden. Ausser, der Motor ist ohnehin ein Ölfresser.

LG
Martin

sers marcelhei,

sodala erst mal den Ball flach halten:
solange du leistungsmäßig keine Minderung merkst und die Endgeschwindigkeit noch kurz vor der "Normalmarke" liegt (weiß jetzt nicht, was die 500er geht - mit 50 PS so 175km/h??) - laß den Motor ZU, wenn alles dicht ist und er im Ölverbrauch in Grenzen liegt.
Warum immer gleich den Motor komplett zerlegen, nur weil in der Endgeschwindigkeit 5 km/h fehlen und er einen halben Liter Öl auf 1000 km verbraucht ???? Meine rote GS 750 hat nach 105 tkm auf allen vier Pötten nur noch max. 8 BAR!!!! Und die läuft noch über 190 Sachen und ich kann auch keinerlei Leistungseinbuße erkennen!!!! Ein Motorenbauer hatte sie bei 60 tkm angehört und gesagt: "Die raffelt aber schon, die hält nimma lang, quasi kurz vor Motorschaden!", tja mittlerweile 45 tkm schon wieder runter und keine Probleme - könnt dann nochmal hinfahren und es ihm sagen .....hahaha....

....meine GS 1000 braucht 1 L/1000km.....was soll`s??? Der Motor ist nach außen hin dicht, und ich investiere nicht 500,-€ in den Motor, nur um mir 10,-€ Öl in der Saison zu sparen - da will ich mir die Amortisationszeit gar nicht ausrechnen .....

Kommt dann immer wieder das alte Sprichwort: "Never touch a running System"!
Und wie geschrieben, vielleicht längerfristig nur mal Ventilbearbeitung ins Auge fassen!
Hias

Guten Abend zusammen,

erstmal vielen Dank für die vielen hilfreichen und auch beruhigenden Antworten. Habe mir schon fast gedacht, dass der Werkstatt-Mensch etwas übertrieben hat. Ich hatte das Ventilspiel vor Einbau des Motors eingestellt, allerdings ist er danach noch knapp 1000km gelaufen bevor die Kompressionsmessung durchgeführt wurde. Die Werkstatt hat das Ventilspiel nicht überprüft und ich habe auch keine Info, ob Sie ein Test mit Öl gemacht haben.

Ich bin grad dabei den Vergaser wieder herzurichten, habe mir ein neues Düsen und Dichtset gekauft und wenn die Dame wieder sauber läuft werde ich mich um eine neue Kompressionsmessung und die Einstellung der Ventile kümmern. Dann gebe ich euch nochmal ein Update, ob das was geholfen hat.

Hat von euch jemand zufällig eine Anleitung zum Neuaufbau des Mikuni VM-Serie Vergasers parat? Bin noch unentschlossen, ob ich die 4er Bank auflösen soll oder ob ich bis auf die Nadelventile alles austausche und so reinige. Was meint ihr?

Vielen Dank nochmal an alle!