Berta säpelt
Verfasst: Di 26. Jul 2016, 08:26
Hallo zusammen,
wie schon bei der Vorstellung erwähnt bin ich nicht ganz unbedarft in der Materie. Für die welche die Vorstellung nicht gelesen haben: es handelt sich um eine GS 1100 G Bj.1986 (GU71 A) Wo soll ich anfangen? Da ich wie ihr wissen solltet schon seit geraumer Zeit in FR wohne, wo die Zulassung eines Deutschen Motorrades ein riesen (vor allen Dingen teures) Problem darstellt ist meine Berta immer noch in Deutschland zugelassen. Zuerst war sie auf meinen Vater zugelassen, welcher jedoch 2007 verstarb. Mangels einer Person welche bereit gewesen wäre das Motorrad auf seinen Namen zuzulassen, stand mein Motorrad bis 2013 ungenutzt in meiner Garage. Man soll nicht meinen welche optischen Schäden trotz Abdeckung diese lange Standzeit verursacht. Ich fand dann einen Arbeitskollegen welcher sich bereit erklärte das Moped auf seinem Namen zuzulassen. Ich fuhr mit Berta zum TÜV und kam ohne Mängel durch und wollte dann an die optische Aufbereitung gehen. Nach abstellen des Mopeds war am nächsten Tag ein Ölplacken unter dem Ablaufschlauch des Luftfilters zu sehen. Und ab jetzt geht der Tanz erst richtig los. Mir selbst bewusst, dass ich den Fehler gemacht habe mit dem alten Motoröl zu fahren kam mir der Gedanke ich sollte vielleicht mal Öl und Filter wechseln. Da ich ob dieser Symptomatik ein wenig Panik bekam bestellte ich mir 20 L Motoröl und drei Filter. Also drei Mal Ölwechsel mit Filter um den Motor wirklich zu spülen. Alle Wechsel wurden durchgeführt nach min. 30 KM Betrieb auf der Straße. Danach war das Öl klar wie Wasser. Und was soll ich sagen : Berta säpelte nicht mehr(verklebte Kolben und Abstreifringe?). Ihr solltet wissen das ich selbst bei ca. 100000 KM eine Motorüberholung durchgeführt habe. Da ich zu dem Zeitpunkt noch die Werkstatt meines ehemaligen Arbeitgebers nutzen konnte sowie dessen Suzuki Ersatzteilmanagement. Ihr könnt Ihr euch ebenso vorstellen das ich hier nicht über einen Ölwechsel rede. Im Prinzip habe ich damals den Motor für viel Geld neu aufgebaut (2004,2500 DM Einkaufspreise + Mwst. ). Ich habe wirklich alle Verschleißteile erneuert (z.B. Kolben(Übermaß 1), Ringe, Steuerkette, Ventile!, Schaftdichtungen Federn, Sitzringe, Ventilführungen und sogar die Ölpumpe, Kettenführungen usw.
Im Laufe der Zeit (Bis jetzt ca. 150000 KM, Gefahrene Strecke seit Wiedererweckung ca.5000 KM) ließ die Leistung jedoch stark nach. Also brachte ich Berta zu einem ehem. Arbeitskollegen aus der damaligen Zeit, da ich von Ihm wusste das er einer der besten(außer mir natürlich ) seine Faches gehört und eine kleine Werkstatt bis heute im Nebenerwerb führt.( Hauptberuflich ist er Zweiradmechanikermeister als Werkstattmeister und auch Innungsmeister bei einem renommierten Hersteller japanischer Motorräder). Aber er hat das was ich nicht mehr habe : Spezialwerkzeug und Equipment. Hauptursache für den Leistungsverlust waren ausgeschlagene Düsenstöcke und Düsennadeln. Ventilspiel war auf der Einlassseite auch zu eng. Was soll ich sagen, Berta läuft perfekt ! Jedoch begann das säpeln nach ca. 300 KM erneut. Und zwar heftig. Ich hatte Kasi versprochen Ihn und seine Familie zu Grillen einzuladen wenn er mir meine 94 PS wiederbringt (s. Digramm). Was ich verspreche halte ich. Also saßen die zwei alten Böcke am Samstag zusammen und haben über die Problematik „Gefachsimpelt“. Beide waren wir der Ansicht das wenn ein Motor Öl aus dem Luftfilter säpelt der Motor einen Schaden haben muss! Also wollte ich heute den Motor zerlegen. Ich kam bis zum kahlmachen der Peripherie. Dann entdeckte ich das Kasi ein „Schnüffelventil“ in meine Kurbelwellenentlüftung eingebaut hatte. Einer meiner Gedanken war sofort das dieses Ventil vielleicht nicht zur Motorkonstruktion passt. Ich ließ den Motor laufen ohne jeglichen Schlauch und „ertastete“ den Druck aus der Entlüftung. Nach meinem Ermessen alles ok. Dann steckte ich den Schlauch mit dem Ventil auf. Unterdruck im Kurbelwellengehäuse! ÖL? Fehlanzeige! Da ich weiß das man nur im Straßenbetrieb evtl. Fehler finden kann machte ich mich zu einer Probefahrt auf, wobei ich den Schlauch incl. Ventil nach außen gelegt habe. Die Umweltschützer mögen mir vergeben. Ich Habe Berta nicht geschont sondern mit Leichtigkeit Drehzahlen bis 9500 U/min in den Unteren Gängen gefahren. Ich glaube Ihr könnt es Euch denken : Der Schlauch war trocken wie die Wüste Gobi! Hierbei läuft die alte GS so ruhig wie man es sonst nur von Gleitgelagerten Motoren gewohnt ist. Sie geht wie die Hölle und geht bis in den Begrenzer. Noch einmal : Kein Tropfen Öl aus der Entlüftung! Sie läuft seidenweich wie ein Neumotorrad, hat eine Gasannahme wie ein Neumotorrad, verbraucht keinerlei Öl (und nein; Öl Verdünnung durch Benzin liegt auch nicht vor) Wenn Ihr sie laufen hören würdet bekämt Ihr einen OR……………. Aber wo verdammt noch mal kommt das Öl aus dem Luftfilter her ???? Hat einer von Euch vielleicht eine Idee ?
Gruß
Guido
wie schon bei der Vorstellung erwähnt bin ich nicht ganz unbedarft in der Materie. Für die welche die Vorstellung nicht gelesen haben: es handelt sich um eine GS 1100 G Bj.1986 (GU71 A) Wo soll ich anfangen? Da ich wie ihr wissen solltet schon seit geraumer Zeit in FR wohne, wo die Zulassung eines Deutschen Motorrades ein riesen (vor allen Dingen teures) Problem darstellt ist meine Berta immer noch in Deutschland zugelassen. Zuerst war sie auf meinen Vater zugelassen, welcher jedoch 2007 verstarb. Mangels einer Person welche bereit gewesen wäre das Motorrad auf seinen Namen zuzulassen, stand mein Motorrad bis 2013 ungenutzt in meiner Garage. Man soll nicht meinen welche optischen Schäden trotz Abdeckung diese lange Standzeit verursacht. Ich fand dann einen Arbeitskollegen welcher sich bereit erklärte das Moped auf seinem Namen zuzulassen. Ich fuhr mit Berta zum TÜV und kam ohne Mängel durch und wollte dann an die optische Aufbereitung gehen. Nach abstellen des Mopeds war am nächsten Tag ein Ölplacken unter dem Ablaufschlauch des Luftfilters zu sehen. Und ab jetzt geht der Tanz erst richtig los. Mir selbst bewusst, dass ich den Fehler gemacht habe mit dem alten Motoröl zu fahren kam mir der Gedanke ich sollte vielleicht mal Öl und Filter wechseln. Da ich ob dieser Symptomatik ein wenig Panik bekam bestellte ich mir 20 L Motoröl und drei Filter. Also drei Mal Ölwechsel mit Filter um den Motor wirklich zu spülen. Alle Wechsel wurden durchgeführt nach min. 30 KM Betrieb auf der Straße. Danach war das Öl klar wie Wasser. Und was soll ich sagen : Berta säpelte nicht mehr(verklebte Kolben und Abstreifringe?). Ihr solltet wissen das ich selbst bei ca. 100000 KM eine Motorüberholung durchgeführt habe. Da ich zu dem Zeitpunkt noch die Werkstatt meines ehemaligen Arbeitgebers nutzen konnte sowie dessen Suzuki Ersatzteilmanagement. Ihr könnt Ihr euch ebenso vorstellen das ich hier nicht über einen Ölwechsel rede. Im Prinzip habe ich damals den Motor für viel Geld neu aufgebaut (2004,2500 DM Einkaufspreise + Mwst. ). Ich habe wirklich alle Verschleißteile erneuert (z.B. Kolben(Übermaß 1), Ringe, Steuerkette, Ventile!, Schaftdichtungen Federn, Sitzringe, Ventilführungen und sogar die Ölpumpe, Kettenführungen usw.
Im Laufe der Zeit (Bis jetzt ca. 150000 KM, Gefahrene Strecke seit Wiedererweckung ca.5000 KM) ließ die Leistung jedoch stark nach. Also brachte ich Berta zu einem ehem. Arbeitskollegen aus der damaligen Zeit, da ich von Ihm wusste das er einer der besten(außer mir natürlich ) seine Faches gehört und eine kleine Werkstatt bis heute im Nebenerwerb führt.( Hauptberuflich ist er Zweiradmechanikermeister als Werkstattmeister und auch Innungsmeister bei einem renommierten Hersteller japanischer Motorräder). Aber er hat das was ich nicht mehr habe : Spezialwerkzeug und Equipment. Hauptursache für den Leistungsverlust waren ausgeschlagene Düsenstöcke und Düsennadeln. Ventilspiel war auf der Einlassseite auch zu eng. Was soll ich sagen, Berta läuft perfekt ! Jedoch begann das säpeln nach ca. 300 KM erneut. Und zwar heftig. Ich hatte Kasi versprochen Ihn und seine Familie zu Grillen einzuladen wenn er mir meine 94 PS wiederbringt (s. Digramm). Was ich verspreche halte ich. Also saßen die zwei alten Böcke am Samstag zusammen und haben über die Problematik „Gefachsimpelt“. Beide waren wir der Ansicht das wenn ein Motor Öl aus dem Luftfilter säpelt der Motor einen Schaden haben muss! Also wollte ich heute den Motor zerlegen. Ich kam bis zum kahlmachen der Peripherie. Dann entdeckte ich das Kasi ein „Schnüffelventil“ in meine Kurbelwellenentlüftung eingebaut hatte. Einer meiner Gedanken war sofort das dieses Ventil vielleicht nicht zur Motorkonstruktion passt. Ich ließ den Motor laufen ohne jeglichen Schlauch und „ertastete“ den Druck aus der Entlüftung. Nach meinem Ermessen alles ok. Dann steckte ich den Schlauch mit dem Ventil auf. Unterdruck im Kurbelwellengehäuse! ÖL? Fehlanzeige! Da ich weiß das man nur im Straßenbetrieb evtl. Fehler finden kann machte ich mich zu einer Probefahrt auf, wobei ich den Schlauch incl. Ventil nach außen gelegt habe. Die Umweltschützer mögen mir vergeben. Ich Habe Berta nicht geschont sondern mit Leichtigkeit Drehzahlen bis 9500 U/min in den Unteren Gängen gefahren. Ich glaube Ihr könnt es Euch denken : Der Schlauch war trocken wie die Wüste Gobi! Hierbei läuft die alte GS so ruhig wie man es sonst nur von Gleitgelagerten Motoren gewohnt ist. Sie geht wie die Hölle und geht bis in den Begrenzer. Noch einmal : Kein Tropfen Öl aus der Entlüftung! Sie läuft seidenweich wie ein Neumotorrad, hat eine Gasannahme wie ein Neumotorrad, verbraucht keinerlei Öl (und nein; Öl Verdünnung durch Benzin liegt auch nicht vor) Wenn Ihr sie laufen hören würdet bekämt Ihr einen OR……………. Aber wo verdammt noch mal kommt das Öl aus dem Luftfilter her ???? Hat einer von Euch vielleicht eine Idee ?
Gruß
Guido