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Hallo zusammen,

mein Cafe-Racer-Projekt GS 850 ist zum Großteil fertig. Bei den ersten Probeläufen nach dem Umbau (und auch vor dem Umbau, wenn ich mich recht entsinne), hatte ich nachher immer ein paar Ölflecken auf dem Boden, welche aus Richtung Zylinderkopf kommen.

Ich komme wohl nicht daran vorbei, den Motor neu zu dichten.
Mein Plan derzeit:

1. Kompression messen (nur zur Sicherheit, Maschine springt gut an und läuft gut)

2. Ab Zylinderfuß alle Dichtungen neu

3. Ventilschafftdichtungen neu

Nun zu meinen Fragen:
1. Motor kann drin bleiben, richtig?

2. Im Netz finde ich einen Athena-Dichtungssatz. Hat jemand diesen bereits verbaut und kann darüber berichten? Ansonsten direkt vom Freundlichen beziehen oder gibt es andere Empfehlungen?

3. Ist die Steuerkette an der Kurbelwelle geführt und kann somit nach Entnehmen der Nockenwellen nicht versetzen? --> Hat mir das Haynes-Manual gerade schon beantwortet: Führungsschiene vorhanden.

4. Gibt es motorenseitig Besonderheiten auf die man achten muss? Ich habe das Haynes-Manual für die 550/750er. Vorgehensweise sollte analog sein?

Vielen Dank im Voraus!

Hi Snaggo,

bevor Du den Motor aufmachst, wäre eine genauerer Analyse der Undichtigkeit angebracht. Mach den Motor doch mal Ölfrei und sauber, fahr ne runde und dann siehst Du, woher das Öl kommt, kannst ja Fotos einstellen.
Du schreibst, dass das Öl aus Richtung Zylinderkopf kommt. Wo denn genau?
Bei den GS 850ér sind oft die Steuerkettenspanner undicht, da gbit es zwei Dichtungen und einen Simmerring innen, der ist oft undicht und das Öl wandert.
Ein Kompressionstest ist sehr sinnvoll, hier bekommt man einen Eindruck vom Gesamtzustand des Motors.
Zu Deinen Fragen:
1) ja
2) Habe Athena bei der ersten Revision verbaut, hier kann ich aus meiner Erfahrung sagen, ich halte davon nichts (andere hier haben anderer Erfahrungen gemacht). Die Fußdichtung ist zu dünn und wurde bei mir nach ca. 5000km wieder undicht.
Auch die Ventilschaftdichtungen waren nach 5000km verschlissen. Bei der Kopfdichtung von Athena habe ich wohl eine Mo. Dichtung im Satz gehabt, die hat nicht gepasst, war zu lang.
Lange Rede: Die Original Dichtungen sind einfach besser, aber natürlich wesentlich teurer.
3) Steuerkette mit einem Draht anbinden, damit sie nicht in den Motor fällt, darauf achten, dabei darauf achten, dass sie in der gleichen Position unten breibt.
4) Besser Du hast ein WHB.

lg vom zeitreisenden

Fuß- und Kopfdichtung sowie Ventildeckeldichtung empfehle ich unbedingt Originalteile. Das hält einfach deutlich länger als sämtliche Zubehörhersteller, die ich ausprobiert habe. Es gibt verschiedene Modelle der GS 850, da unterscheiden sich auch die Dichtungen. Also darauf achten, dass die richtigen Teile gekauft werden.

Mit einem passenden Werkstatthandbuch kann ich dienen. Schreib mir einfach eine email.

Grüße
Martin

Wenn Du die undichte Stelle nicht lokalisieren kannst, hilft eventuell bei sauberem Motor etwas Mehl.

Guten Abend zusammen,

ich habe heute mal auf allen Zylindern die Kompression gemessen.

Das Messgerät ist ein recht günstiges gewesen.

Ergebnis: Auf allen Zylindern liegen in etwa 6 Bar (+-0,15 Bar) an.

Verschleißgrenze sollen ja bereits 7 Bar sein. Da aber kein Zylinder aus der Reihe tanzt, würde ich hierzu gerne euren Rat haben:

Regulär abdichten oder doch ne richtig große Nummer?

Die Tage werde ich noch den Motor reinigen und prüfen, wo genau die Undichtigkeiten auftreten. Ventildeckeldichtung auf jeden Fall, da der Bereich der Zündkerzenbohrungen ölfeucht ist. Zylinderkopfdichtung sehr wahrscheinlich, da unter den Krümmern die Suppe runterläuft.

Polo vertreibt einen Paaschburg und Wunderlich Dichtsatz und hat noch bis morgen 20%. Erfahrungen mit diesem Satz? Ansonsten halt direkt von Suzuki.


Beste Grüße!

Wenn die Kopfdichtung eh runter soll weil sie sifft mach auf und entscheide dann. Eventuell kannste auch durchs Kerzenloch linsen oder sone billige USB Stift Kamera reinfummeln. Ist der Zylinder stark abgenutzt siehst du das dann recht leicht an der Zylinderwand. Wenn nicht eilt, die werte sind gleichmässig was auf gleichmässigen Verschleiss schiessen lässt. Das ist an sich gut, kannste noch ne ganze weile mit rumtuckern wenn dich das siffen nicht stört.
Gashahn war beim Testen aber voll aufgerissen? Sonst stimme die Werte nicht.
Orginaldichtung ist immer die beste wahl, ich hab mit den Sätzen ausm zugehör aber an meiner kleinen keine negativen Erfahrungen gemacht.

Tobias

Hab 2 Durchläufe gemacht, einmal mit offenem, einmal mit geschlossenem Schieber.
Die Differenz beträgt ca. 0,15-0,2 Bar.

Der gleichmäßige Verschleiß hat mich auch beruhigt und genau darauf war meine Messung ausgelegt.

Servus,
wegen deinen "beunruhigenden " Kompressionswerten:
Hab an einer meiner GS750 jetzt 110 tkm drauf, Kompression einigermaßen gleichmäßig mittlerweile auch nur noch
6-7 bar, sie läuft aber sonst ganz gut, geht zwar "nur" noch 195 km/h, aber das reicht ja auch.Also würds ich vorerst lassen.

Entweder leichtes "schwitzen" tolerieren, ober dann einfach nur Abdichtung neu machen.
Kolben Ü-Mass geht dann halt richtig ins Geld, des was es normalerweise noch nicht braucht, wirst du noch mind. 30 tkm rumfahren können ohne Probleme,
willst du Rennen fahren, is eh das falsche Moped!!!

HIAS

Ich würde auf jeden Fall nochmal mit einem anderen Kompressionsmessgerät eine Vergleichsmessung machen, es gibt Tester, die kommen mit den vergleichsweise kleinen Hubräumen nicht zurecht, das Ventil schließt zu langsam und es werden zu niedrige Werte angezeigt. Viermal 6 bar gleichmäßig halte ich für eher unwahrscheinlich, da müssten alle 4 Zylinder gleichmäßig verschlissen sein.

Liebe GS´ler,

für die Ventildeckeldichtung gebe ich noch folgenden Tipp:
http://www.realgaskets.com/files/motorcycle.htm#suzuki

Die Dichtungen sind aus Silikon und sind als Dauerdichtung vorgesehen. Lt. Hersteller kann man sie beliebig oft wiederverwenden. Bei meiner GS1000G funktioniert es bislang prima. Sie klebt weder am Kopf noch am Deckel fest und ist mit nur "zart" angezogenen Deckelschrauben dicht.