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GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: Fr 14. Apr 2017, 20:52
von max91
Hallo zusammen,
letzte Woche wollte ich meiner GSX eine Inspektion in der Werkstatt gönnen, und dabei sollte auch mal danach geschaut werden, warum schon bei 120km/h Schluss ist. Den Motor konnte man da noch munter bis 8500rpm und mehr drehen, nur kam über 7500rpm nicht mehr wirklich was.
Nun holte ich sie aus der Werkstatt wieder ab, und plötzlich waren dann zwischen 5500-7500rpm immer Zündaussetzer. Der Schrauber meinte schon, er vermutet, dass mit der Zündung was nicht stimmt, sagte aber nichts von Aussetzern. Ein Stroboskop hatte er leider nicht, also ab in die nächste Werkstatt, deren Besitzer hier als sehr erfahren gilt.
Zündung geprüft, Einstellung passt. Stroboskop an das Zündkabel der linken Zylinders, und bei 6500rpm konnte man schon schön die Aussetzer sehen. Am rechten Zylinder ist alles in Ordnung.
Heute bin ich dann zu einen Kollegen, der noch eine GSX zum Schlachten hat um die Zündspulen und das Zündsteuergerät (TR Ignitor) zu tauschen. Leider ohne Erfolg.
Hierbei habe ich auch die Kabel und Stecker der Zündspule geprüft, das passte aber.
Wir haben dann noch das Kabel vom Pluspol der Batterie erneuert, da das alte etwas angefault war. Leider auch ohne Erfolg.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Chance sehr gering ist, dass 2 Zünspule und das Steuergerät von der anderen GSX auch defekt sind.
Daher bin ich mit meinen Ideen fast am Ende.
Könnte es evtl. noch am Spannungsregler oder dem Generator liegen?
Dazu müsste man dann doch eigentlich nur die Spannug an der Spule Primärseitig messen?
Sollte hier was im Argen sein, sollten aber wohl eher beide Spulen Probleme bereiten?
Ein defektes Kabel sollte die Aussetzter ja eher sporadisch, als zwischen 5500 und 7500rpm planbar bringen?
Euch ein schönes Osterfest,
Viele Grüße,
Max
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 30. Apr 2017, 12:17
von max91
Gestern habe ich mich mal intensiv mit dem Schaltplan und Multimeter an meiner GSX zu schaffen gemacht.
Da ich jetzt aus dem Schlachtmopped alle Zündungsteile habe, konnte ich gut vergleichen.
Zuerst wollte sie aber gar nicht laufen, da eine von der Werkstatt neu verbaute Zündkerze schon defekt war. Glücklicherweise hatte ich noch 2 passende da.
Da eine Kerze schon defekt war könnte es natürlich auch ein ganz gewöhnlicher Produktionsfehler sein, aber komisch ist es schon.
- Hallgeber Widerstand gemessen:
Meine GSX: 353Ohm, 325Ohm
Schlacht GSX: 378Ohm, 376Ohm
Daraufhin die Hallgeber des Schlachters eingebaut und mal auf den Abstand des Mitnehmers/Läufers geachtet und zu beiden Hallgebern so gering wie möglich eingestellt.
Messe ich nun jeweils an einem Unterbrecherkabel der Zündspulen (weiß, schwarz/gelb) und gehe mit was metallischem abwechselnd auf die Hallgeber, wechselt die gemessene Spannung immer zwischen 12 und 1V.
(Also z.B. am weißen Kabel und dann mit einem Schraubenzieher abwechselnd auf die Hallgeber, wechselt die Spanung)
Drehe ich die Kurbelwelle, und der Läufer kommt an einem Hallgeber vorbei, wechselt die Spannung komischerweiße nicht.
Bei laufendem Motor an beiden Unterbrecherkabeln 7-8V
Kann es sein, dass das Magnetfeld der Hallgeber zu schwach ist?
Insgesamt läuft sie jetzt aber besser und lässt sich höher drehen. Die Aussetzer kommen jetzt teilweise erst bei 8500rpm, manchmal trotzdem noch bei 7500.
- Zündspulen Widerstand gemessen:
Primärseitig alle gleich, sekundärseitig 3x ca. 17kOhm, 1x ca. 13kOhm. Kerzenstecker geprüft, ein Stecker auf meiner war 5kOhm, einer 10kOhm.
Damit lief sie anfangs allerdings.
Jetzt weiß ich natürlich nicht mehr, ob die vorher verbauten Kerzen, mit denen sie lief, auch schon einen Entstörwiderstand hatten. 17kOhm ist ja schon recht viel, dann noch der Luftspalt. Am ende fehlt vllt einfach nur die Zündernergie.
Welchen Widerstand am Kerzenstecker und welche Kerzen habt ihr verbaut? (Aktuell DR8ES-L, von der Werkstatt waren DR8ES verbaut)
- Ladespannung gemessen, bei 5000rpm 14,0 - 14,5V.
- Spannung am Gleichrichter: 2x7V, 1x13V. 13V ist die Leitung, die nur bei eingeschaltetem Licht Strom führt.
- Elektrodenabstand der Zündkerzen von 0,7 auf 0,4mm geändert: Geht im Stand sehr schnell aus, sonst keine Veränderung.
- Fliehkraftversteller gesucht, nicht gefunden. Muss hierfür der große Deckel am Kurbelwellenghäuse ab? Hatte bisher nur die Hallgeber samt Grundplatte draußen.
Ich denke mal, am ehesten dürfte der hohe Widerstand an den Kerzensteckern eine Rolle spielen, da sonst ja alle Werte zu passen scheinen, mit dem was man im Netz so findet.
Oder hat von euch noch jemand eine andere Idee?
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag und 1.Mai!
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 30. Apr 2017, 15:44
von tobi
Mach mal fotos von Geber und Box, ich hatte damit mal ne weile rumgemacht und einiges zusammengesammelt.
Aber erstens zum verständnis: Die GSX hat keinen Hallgeber, was sie hat ist ein Magnetischen Aufnehmer ähmlich eine Dynamo. Dabei bewegt sich aber nicht der magnet sonder der Eisenteil, vom Ergebnis macht das keinen unterschied, je schneller sich beide Teile gegeneinander bewegen umso höher wird die Spannung/Strom des Impulses. Daher misst du kein signal wenn du die KW mitm Schlüssel drehst, so schnell schaffste das nicht
Der Widerstand des Nehmers scheint soweit ok, Werte deines und der Schlachtmaschine liegen nahe genug beieinander um das als Streung zu akzeptieren.
Du scheinst eine Elektronische Verstellung zu haben wenn du keinen Mechanischen versteller findest. Der Rotor ist in dem Fall grad nen "besserer klotz eisen".
Haste die Zündung mal mit der Pistole abgeblitzt ob sie ordentlich verstellt? Eventuell sogar nen Schliesswinkeltester an den Spulen gehabt?
Auf jeden fall ist deine Kombi Kerze stecker falsch, entstört wird nur eines, Kerzen oder Stecker....
Definitiv sind deine Stecker fällig, jeder Stecker sollte einen 5k widerstand haben, wichtig dazu KEINE Kerzen mit Entstörwiderstand verwenden. Deine DRxxx sind entstört, also ist die kombi falsch. Unentstörte Kerzen sind ohne R
Tobias
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 30. Apr 2017, 16:03
von tobi
achso, fällt mir grad ein, kannst NGK Kerzenstecker umbauen, schauste vorne rein siehst du nen Schlitz im Kontaktteil innen. Den kannste rausschrauben, dann sollte der Widerstand rauskommen. Den durch ein gleichlanges Stück Kupferdraht ersetzen, schon ist der Stecker passend. Oder du nimmst neue entstörte Stecker und die unentstörten D8EA Kerzen. Laut SM sind D8EA und DR8ES verbaut. War wohl in der Entwicklung zuviel Sake im Spiel, anders ists nicht zu erklären waum entstörte und unentstörte Kerzen angegeben wurden.
Tobias
p.s.
Für die ganz harten gehen angeblich auch Motocraft HG2
(
http://de.sparkplug-crossreference.com/ ... GK_PN/D8EA)
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 7. Mai 2017, 17:27
von max91
Gestern habe ich mal die Kerzenstecker bearbeitet, vielen Dank für den Tip!
Leider aber ohne Erfolg
Jetzt können es ja eigentlich nur noch die Lima oder der Gleichrichter sein.
Aber eigentlich müsste sie dann ja die ersten Minuten noch laufen, da ja die Batterie noch als Puffer da ist.
Ein Wackler am Kabelbaum würde ja wohl eher zu sporadischen Aussetzern führen.
Hat die GSX eigentlich einen Begrenzer, und wenn ja, was begrenzt die Drehzahl? Wahrscheinlich doch das Transistor Steuergerät?
Falsche Steurzeiten führen doch wahrscheinlich nicht so zu solchen Aussetzern oder?
Seit einiger Zeit ist mein Kettenspanner nämlich etwas undicht, nicht dass die Kette einfach einen Zahn weiter gesprungen ist weil der Spanner defekt ist.
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 7. Mai 2017, 19:03
von tobi
Der spanner funktioniert auch undicht.Gespannt wird mechanisch mit ner Feder/schnecke, nicht wie bei manchen PKW Hydraulisch mitm Öldruck. Also keine sorge deswegen.
Also hast du jetzt nur noch eine komponente entstört? Der versteller hört schon wieder bei 3500 touren auf, dann ist maximale frühverstellung erreicht. Eine Box die nur diesen fehler hat kan ich mir kaum vorstellen, eher das die ganz hinüber ist.
Es gab boxen für GS mit limiter, soweit ich weiss aber nur für die USA/Kalifornien, meines wissens nach auch nur in den ersten zwei gängen. Hier eigentlich unbekannt. Gedrosselt wurde über nockenwelle oder vergaserblende, nicht elektronisch.
Den ZZP habt ihr wohl getestet, aussetzer der pistole gibts schon mal ab und an bei hohen drehzahlen, je nach qualität des testers
So musst du halt genau suchen, nicht einfach tauschen, das kostet unnötig und macht nur frust.
Daher:
Batteriespannung wenn der motor läuft, und dann wenn er anfängt zu mucken. auch batteriespannung am zünddose messen, villeicht ist da in der zuleitung oder masse was faul.Ansosnten finger weg von der lima und regler.
zuleitung zu den zündspulen überbrücken, da hängt der killschalter und zwei meter kabel+stecker dazwischen
neue zündkabel+stecker
Kerzen tauschen, alle auch wenn grad neu (gab schon öfters faule)
steuerzeiten prüfen (muss halt leider der nockendeckel runter)
ich würd fast eher auf nen verbappten vergaser oder spritleitung wetten. Zündbox haste ja auch schon gegengetauscht und nur zum probieren sind die eindeutig zu teuer.
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 7. Mai 2017, 20:37
von max91
Die TRI Boxen sind von der Nummer her beide gleich, denke dann sind die beide von einem EU/nicht US Modell.
Bei dem Kettenspanner dachte ich eher daran, dass dieser vielleicht fest hängt und die Kette gesprungen ist und sich damit die Steuerzeiten verstellt haben. Hatte den neulich wegen verbrauchter Kohle im Anlasser draußen, seitdem sifft er. Allerdings sieht man, wie sich die Rändelscheibe mit der Feder bei laufendem Motor bewegt. Von daher sollte er ja korrekt arbeiten.
Das Stroboskop war von Hella, denke mal das wird schon ziemlich gut arbeiten und verlässlich sein.
Die Leitungen werde ich die Tage mal überbrücken. Im Stecker vom TRI Steuergerät sollten die sich ja auspinnen lassen?
Die Kerzen kann man ja denke ich ausschließen, da mit dem Stroboskop ja vor der Kerze ja schon Aussetzer auftraten.
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 7. Mai 2017, 20:54
von max91
Ich habe gerade gesehen, dass die meisten Strobolampen nur bis 8000rpm gehen. Da wird die Hella vermutlich auch nicht führ mehr taugen.
Dann könnte es ja doch ein Messfehler sein.
Gibt es eine andere Möglichkeit festzustellen, ob die Aussetzer zwischen 7500 und 8500rpm wirklich Zündaussetzer sind?
Nicht dass der Vergaser am Ende doch falsch eingestellt wurde.
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 7. Mai 2017, 21:15
von Dyo
Hi, hab den Thread jetzt erst gesehen.
Seid ihr sicher, dass die keinen Fliehkraftversteller hat? Der sitzt doch normal unter den Magnetaufnahmen.
Kenne das gar nicht bei den alten Suzen ohne, hab ne 250er zerlegt, ne 400er wieder aufgebaut, ne GS550, ne GSX550M und diverse 750er und 11er die hatten das Ding alle unter der Zündplatte sitzen.
Was mir in der Art noch einfällt, ist die CDI.
Wenn du eine nicht vergossene hast, sondern die Platine im Blechgehäuse, da reissen ab und an Leiterbahnen, auch Haarrisse in dem Isolationslack und Feuchte mucken da schonmal. Tröstlich ist, die kann man reparieren, die vergossenen nicht.
Re: GSX400E Zündaussetzer
Verfasst: So 7. Mai 2017, 21:43
von max91
Ich habe hier mal ein Bild von der Zündung. Der Mitnehmer auf der Kurbelwelle fehlt hier, sonst ist dieser natürlich drauf
So viel ich jetzt gelesen habe, habe ich eine Transistor Zündung, und da geht die Verstellung über das Steuergerät.
Das Steuergeät ist vergossen, aber ich habe ja ein zweites zum Testen. Beide sollten ja nicht defekt sein.
Was ich mich nur frage: auf dem Mitnehmer der auf der KW sitzt sind Markierungen für OT unf F.
Mit welcher Markierung am Block sollen die denn Übereinstimmen?
Oder müssen die mit der Markierung auf dem Linken Geberkontakt übereinstimmen?
Die Grundplatte lässt sich ja auch absolut nich verstellen. Bei der Anleitung zum Zündung einstellen hier im Forum ist das ja ganz anders beschrieben.
Das zweite Bild habe ich aus dem Netz. Hier sieht man was für ein Steuergerät ich habe.