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GSX 400 E (GK 53 C)-Anlasserfreilauf

Verfasst: Do 31. Aug 2017, 18:25
von alutarget
Hallo Zusammen,
mein Anliegen ist hoffentlich noch nicht beschrieben.
Soweit ich es bis jetzt eingegrenzt habe ist bei meiner GSX 400 E (GK 53 C) der Anlasserfreilauf defekt.
Habt Ihr für dieses Problem eine Reparaturanleitung? Wäre wirklich super, denn ansonsten ist alles O.K. mit "Ihr".

Danke
Andreas

Re: GSX 400 E (GK 53 C)-Anlasserfreilauf

Verfasst: Fr 1. Sep 2017, 11:02
von Dyo
Hast du die Möglichkeit, die ne Zeit stehen zu lassen?
Oft sind die Federn darin schwach, oder die Rollen nicht mehr ganz rund, dann brauchst du Ersatzteile. Aber manchmal sind es einfach nur Ablagerungen, vom Öl der letzten Jahrzehnte die einfach entfernt werden wollen.
Ich würde erstmal Zerlegen und reinschauen was los ist.
Ist nichts für blutige Anfänger, aber mit Gefühl und Umsicht kriegt man das hin. Solltest du am Niederrhein wohnen, können wir das mal schnell zusammen machen, ich hab alles da dafür, ausser den Ersatzteilen.

Du brauchst ein Spezialwerkzeug, ersatzweise eine Hinterachse dieses Fahrzeugtyps, wenn du keine hast, lass es sein, oder überleg dir was, wie du die Kiste richtig positionieren kannst ohne Hinterrad.
Dann brauchst du einen Riemenschlüssel, so ein alter Ölfilterschlüssel mit Riemen. Vom Blockieren der Kurbelwelle über den Primärtrieb und das Getriebe halte ich gar nichts, auch wenn es viele machen. Die Zahnräder machen das zwar mit, aber eine Kurbelwelle auf Verdrehung zu belasten ist Pfui.

Die Maschine muss auf die rechte Seite gekippt werden, dann läuft auch kein Öl raus bei der Reparatur. Etwa 45Grad Neigung reichen locker.
Schalthebel und Ritzelabdeckung runter, dann den Motordeckel ab. Wenn der lange nicht ab war, auf jeden Fall ne neue Dichtung rein, sollte theoretisch jedesmal, muss aber nicht, wenn du die an einem Stück abbekommst.

Dann hast du das Polrad vor dir liegen, dazu braucht man einen Zughammer, oder eben die Hinterachse.
Zuerst hälst du das Polrad mit dem Riemenschlüssel fest, nicht mit Zangen oder ähnlichem rangehen, dann drehst du die Schraube in der Mitte los.
Egal was du machst, niemals Schläge, oder Kraftanwendung auf das Polrad geben, auch wenn man es nicht sieht, Stahl ist flexibel und bewegt sich, dabei lösen, oder zerlegen sich die Magnete darin.
Dann kommt die Hinterachse zum Zug. Nimm dir irgendwas schweres, was drüber passt und am Schraubenkopf hängenbleibt, Hammerkopf oder sowas, das schiebst du über die Achse.

Schraub die Hinterachse ein, bis sie mit dem Gewinde auf der Kurbelwelle aufliegt, dann gaaaaanz vorsichtig mit Gefühl etwas so grade eben anziehen. Nicht so fest, dass du dir dein Achsgewinde zerstörst, nur minimal schon mal etwas Zug zwischen Achse. Das Gewinde in der Kurbelwelle ist ein 12er, die Kinterachse hat 14mm, heisst du drückst also nur aussen mit dem weichen Gewinde der Hinterachse auf den gehärteten Stahl der Kurbelwelle. Also nur grade ranziehen, nicht festziehen.

Nun ziehst du das Polrad ab, indem du dein Gewicht, was auf der Achse steckt, vom Motor her, schwungvoll zu dir ziehst. braucht manchmal ein paar Versuche, das Polrad sitzt auf einem Passkonus, also bombenfest... Diese Zughammermethode ist die einzige die ich kenne, mit der du definitiv das Polrad nicht zerstörst, alles andere ist Risiko. Warm machen hilft etwas, aber nur in der Mitte, sehr sehr gefühlvoll, damit sich der Kleber der Magneten nicht löst.

Beim Runternehmen, darauf achten, dass dir der Halbmond, oder Keil der als Verdrehsicherung in dem Konus sitzt nicht runterfällt.
Hinten am Polrad sitzt der Freilauf. Du brauchst ihn eigentlich nicht abmachen, man kommt so an die Rollen und Federn des Anlasserfreilauf ran.

Peinliche Sauberkeit auf dem Konus und auch im Schwungrad, das gerne jegliche Art metallischen Drecks anzieht, sind Vorraussetzung beim Zusammenbau.
Wichtig, den Halbmond/Keil nicht vergessen. Das Polrad beim Anziehen wieder mit Riemenschlüssel gegenhalten.
Rest zusammen frickeln, fertig.Hast du die Möglichkeit, die ne Zeit stehen zu lassen?
Oft sind die Federn darin schwach, oder die Rollen nicht mehr ganz rund, dann brauchst du Ersatzteile. Aber manchmal sind es einfach nur Ablagerungen, vom Öl der letzten Jahrzehnte die einfach entfernt werden wollen.
Ich würde erstmal Zerlegen und reinschauen was los ist.
Ist nichts für blutige Anfänger, aber mit Gefühl und Umsicht kriegt man das hin. Solltest du am Niederrhein wohnen, können wir das mal schnell zusammen machen, ich hab alles da dafür, ausser den Ersatzteilen.

Du brauchst ein Spezialwerkzeug, ersatzweise eine Hinterachse dieses Fahrzeugtyps, wenn du keine hast, lass es sein, oder überleg dir was, wie du die Kiste richtig positionieren kannst ohne Hinterrachse.
Ach ja, M6 Schrauben in Alu bekommen nur 12nm, also fast nix. Nach fest kommt los, zudem oft Gewinde des Seitendeckels schon nicht mehr die besten sind durch Vorreparaturen.

Easy to do, aber eben mit Vorsicht und Umsicht bei der Arbeit.