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Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 20:25
von Brynhild
Hallo Jungs
Es ist März und wenn bei uns auch immer noch Schnee liegt will das Moped doch langsam mal aus dem Winterschlaf geholt werden. War heute an meiner kleinen schwarzen 550 L dran, die jetzt zwei Jahre unbewegt in der Garage stand und bin nun doch etwas demotiviert: zuerst Tank runter, alte Plörre raus. Kein Dreck, kein Rost - Tank ist prima. Benzinhahn ebenfalls. Zündkerzen gereinigt, Vergasereeiniger in den Vergaser, einwirken lassen, neue Batterie ran, Benzininfusion von der Decke direkt an den Vergaser ran weil Tank immer noch abgebaut ... hat so eigentlich immer gut funktioniert. Benzin auf, Starter gedrückt, Sttpray in den Luftfiter, es orgelt ein paar Mal und plötzlich läuft der Vergaser über und der Anlasser gibt keinen Mucks mehr von sich. Nur noch das Relais klappert kurz, dann kein Laut mehr. Neuer Startversuch, Relais klapptert, tot. Auch kein Laut mehr vom Anlasser. Hört sich für maich nach einem elektrischen Problem an. Habt ihr eine Idee, wo ich mit der Sucherei beginnen soll?
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: So 4. Mär 2018, 02:56
von Voxy
schraub mal deine zündkerzen raus und versuchs dann nochmal mit dem anlasser.
wenn der anlasser ohne kompression immer noch nicht will gibts 3 möglichkeiten:
1. anlasser tot
2. massekabel von batterie zum motorgehäuse defekt bzw. die anschlüsse "vermodert"
3. kabel vom relais zum anlasser defekt.
vergaser läuft über da wahrscheinlich die schwimmer hängen.
gruss
voxy
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: So 4. Mär 2018, 11:40
von tobi
Der versager läuft über weil die nadelventile hängen. Das relais klappert nicht vor kälte sondern weil der batterie der saft ausgegangen ist. Massekabel würd ich erstmal in der liste weit unten ansiedeln.
Multimeter an die batterie und schauen wie weit die beim anlassversuch runter geht.
Tobias
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: So 4. Mär 2018, 15:37
von NiceIce
Servas.
Es kann aber auch das Relais defekt sein, was ich aber nicht glaube. Wenn das Relais nur einmal "KLACK" macht.
Wenns denn rattert (klacklklackklack) beim starten ist es wohl eine leere Batterie, oder eine defekte Batterie.
Und wie ich immer sage: eine Gute Vorbereitung zum Überwintern ist das A und O.*smile*
Wenn das Relais nur einmal KLACK macht:
Nimm einen Schraubendreher und überbrücke beide Anschlüße am Relais. ACHTUNG, GANG RAUSMACHEN.
Tut der Anlasser: Relais defekt. Tut er nicht, Anlasser entweder verschmockt oder Kohlen defekt.
Du kannst auch ein Pluskabel (Starterkabel) an den Anlasseranschluß klemmen und so testen obs der Anlasser tut.
danach sehen wir weiter.
LG
Martin
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: So 4. Mär 2018, 19:48
von tobi
Einen alten Schraubendreher nehmen, spätestens danach ist auch ein neuer olle
Tobiad
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: So 4. Mär 2018, 20:24
von zahny
Tach,
ich will auch mal
Als erstes würde ich die Batterie ans Ladegrät hängen
oder/und mal n Fremdstartversuch machen.
PROST
zahny
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: Mo 5. Mär 2018, 23:46
von Brynhild
Hallo Jungs
Vielen Dank für eure schnellen Rückmeldungen. Sag mal Voxy: zu welchen unmenschlichen Zeiten bist du denn im Web unterwegs? Schlaflosigkeit???
Jetzt weiß ich schon mal wo anfangen.
Ach ja: Batterie war (und ist wieder) frisch geladen und kam direkt aus dem Laden. Also nagelneu.
Und dass Schwimmer und /oder Ventile festhängen hatte ich schon fast befürchtet. Also muss der Vergaser wohl raus. Wenn es bei der kleinen Schwarzen nur nicht so nervig wäre, den wieder reinzufummeln. Ich hasste den doofen Luftfilter!
Und hat noch jemand nen Tip, wie ich den Anlasser aufbekomme ohne alles zerlegen zu müssen. Erinnere mich, dass ich vor Ewigkeiten den Deckel aufschrauben wollte ... nun ja ... um reinzugucken und - jetzt nicht lachen - ihn zu polieren
Aber an die hintere Imbusschraube bin ich absolut nicht rangekommen. Also musste ich die Neugier runterschlucken und der Deckel ist immer noch rostig.
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: Di 6. Mär 2018, 20:24
von Prof
Herzallerliebste Brynhild,
an den Deckel gehört kein Inbus sondern eine Maschinenschreaube.
Du kannst jetzt den Vergaser raus nehmen, dann kannst Du die Schraube lösen. Alternativ die kurze Seite vom Inbusschlüssel. Wenn das nicht geht, nen alten Inbus auf der kurzen Seite kürzen (Flex sei Dank).
Grüß
Roland
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: Mi 7. Mär 2018, 12:11
von ed44
Erstmal muss natürlich der Anlasser drehen, da ist ja auch noch ein Starterrelais im Spiel. Merkste dann ja.
Zu alte-Mopeds-wieder-starten habe ich in den letzten Jahren zunehmend Probleme, die sich nach Öffnen der Vergaser als neuartige gründlich-kristalline Ablagerungen zeigen. Das ist z.T. sehr hart und mit Druckluft, Ultraschall oder gar Lösungsmittel
nicht zu entfernen. Mein Verdacht geht da in Richtung Schwebstoffe im Bioethanol-Anteil im Benzin (auch bei nicht-E10 sind es ja bis 5%), d.h. mehr oder minder bewusster Sabotage unserer Motoren durch die Grünen
Gabs früher so nicht.
Was auch mehrfach auftrat, war eine wässrige Flüssigkeit unten im Tank, die bei genügender Menge in die Vergaser kommt und einen Motorstart verhindert. Auch hier ist Ethanol (=Alkohol) im Spiel, das sich bekanntlich mit Wasser vermischt und, so klärte mich ein Chemiker auf, in Summe ein größeres Volumen einnimmt als das Wasser allein (das z.B. aus Tautropfen im Tank zusammenfloss) - d.h. ohne Ethanol wäre das nicht (so schnell) passiert. Also: Tank komplett leeren, den letzten Liter vielleicht in ein Glasgefäss, dann sieht man wie sich zwei Flüssigkeiten trennen. Die obere (Benzin) kann man abgiessen und im Prinzip wieder in den Tank füllen, die untere ist das Wasser-Alkohol-Gemisch.
Re: Moped will nicht in den Frühling starten ...
Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 19:31
von Brynhild
Jungs ... SIE LÄUFT!!!!
Und was war jetzt? Eigentlich sollte ich das ja nicht so in der Öffentlichkeit erzählen, aber den Lacher habt ihr euch wirklich redlich verdient.
Also ... hab so angefangen wie Voxy vorgeschlagen hat: Zündkerzen raus und starten. Anlasser und Relais klangen ganz normal. Plötzlich schießt aus der inneren Zündhkerzenöffnung (von links in Fahrtrichtung ... ihr ahnt es vielleicht schon) ein Benzinklacks dicht an meiner Nase vorbei und klatscht gegen die Wand (ein sehr guter Meter freier Flug). Anlasser tot, Relais klackt nur einmal, die Brühe läuft hinten wieder am Luftfilterkasten raus (Na ... schon eine Idee?
) Ich denke: ok ... Schwimmer hängen. Vergaser raus, alle vier getrennt, Schwimmerdosen aufgemacht ... total trocken. Schwimmer sind frei gängig, kein Schlonz ... sieht gut aus. Grübel ... Kumpel Martin (der das Moped übernehmen wird) und ich studieren den Vergaser und stellen uns die Frage: wenn das Benzin da oben reinkommt - wie zum Teufel verteilt es sich von da aus über alle Vergaser? Das ist doch unlogisch. Handbuch hilft nicht weil da kein Mikuni abgebildet ist. Michels Pläne aufgerufen, war alles nicht so deutlich zu erkennen. Aber der Benzinfluss ist da doch anders eingezeichnet ... *grübel* und dann der Geistesblitz! Eure schusselige Geli hat die Benzininfusion nicht an den Benzinschlauch gestöpselt, sondern an den vorderen Belüftungsschlauch, der direkt in den inneren Vergaser von links führt!
(Wie war das noch mit der Rücktrittbremse?
)
Naja ... jetzt wo das Mistding schon mal draußen ist, haben wir alles gründlich geputzt (von den wirklichen Innereien mangels Ultraschall und Erfahrung haben wir die Finger gelassen), die alten Kreuzschlitzschrauben an den Schienen und den Deckeln durch neue aus Edelstahl ersetzt, neue frische Schläuche aufgesteckt und wieder eingebaut ... die doofen Gummimanschetten zum Luftfilterkasten durfte Martin reinfummeln (der soll ja schließlich Erfahrung sammeln) und siehe da: etwas Starterspray und eine Batterieladung später lief die Kiste. Und zwar ziemlich rund. Eine Synchronisation scheint nicht nötig zu sein.
Am Samstag werden wir noch die hintere Bremszange abbauen und wieder gängig machen (vorne ist schon fertig), dann Bremsen entlüften, Kette reinigen und ölen, Beleuchtung prüfen, Proberunde, putzen und dann zum TÜV, sobald Martin auch seine praktische Fahrprüfung annsolviert hat