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Hallo zusammen,

als kleines Einstiegsprojekt in die Zweirad-Welt habe ich die Katana meines Onkels aus Ihrem 12 Jahre langem Winterschlaf erweckt.
Nach vielem geschraube und geteste haben wir die Maschine nun soweit, dass Sie einigermaßen rund läuft.

Nachdem ich Sie erstmal gemächlich eingefahren habe, hab ich am Sonntag mal versucht sie etwas mehr in Anspruch zu nehmen und auch mal in höheren Drehzahlbereichen zu bewegen. Dabei habe ich gemerkt, dass Sie ab ca. 100 km/h bzw. in den Bereichen ab 6500 U/m extrem an Leistung verliert. Die Drehzahl steigt zwar gleichmäßig an und die Leistung fällt zwar nicht ab, allerdings bringt sie keine Kraft mehr auf die Straße und die Geschwindigkeit steigt nur sehr langsam an. Erst ab ca. 8000 U/m bockt sie kurz und rennt dann los würde ich nen gang runterschalten.

Habe mich bisher etwas dagegen gesträubt den Vergaser auszubauen und zu reinigen aber vermutlich komme ich da nicht drum herum...

Hat jemand sonst noch Ideen wodran es liegen könnte?

Moin,
vielleicht zunächst eine etwas umfangreichere Vorstellung im Forum "ich stelle mich vor" (wer, wo, was und warum)? Schon mal ein vorläufiges Willkommen.
Bevor du an den Vergaser gehst: Check Zündkerzen, Zündzeitpunkt und Voreilung.Zustand Luftfilter?
Blick in den Tank, rostig? Alter Sprit? Auf jeden Fall frischen Sprit nehmen und aus dem Zubehör Vergaserreiniger (als Additiv dem Sprit beizusetzen).
Entlüftungsbohrung Tankdeckel frei? Zustand Schläuche? Falls keine Besserung, benötigt der Vergaser eine gründliche Reinigung, sowie Check Schwimmerstand.
Gruß aus Bonn
Hajo

Hi,

schonmal danke für die ersten Infos. Zündkerzen und Luftfilter wurden erneuert und der Sprit selbstverständlich auch vor der ersten Fahrt gewechselt.
Tank sieht noch super aus und auch den Vergaserreiniger hatte ich schon bei mehreren Tankfüllungen beigemischt. Schläuche hatten wir auch kontrolliert und teilweise ersetzt. Wie kann ich den Zündzeitpunkt kontrollieren?

Die Zündkerzen habe ich mir eben schon angeschaut. Die erste Kerze sieht super aus (rehbraun) jede weitere allerdings schlimmer als die vorhergehende. erst verrust und die letze sogar leich ölig.

Hi Christian,
am besten besorgst du dir ein Werkstatthandbuch, Wartungsanleitung oder Reparaturanleitung (meint immer das gleiche). Für die Kontrolle des Zündzeitpunktes benötigst du ein Stroboskop. Vermutlich wirst du um eine gründliche Vergaserreinigung nicht herum kommen, jedoch macht eine Vergasereinstellung/-abstimmung erst Sinn, wenn die Zündung richtig steht (spät bei Standgas, max. Voreilung ab ca. 2.500 Umdrehungen), manchmal hängt der Fliehkraftversteller, dann hilft reinigen (Rostentfernung mit feiner Messingdrahtbürste) und vorsichtiges Fetten der beweglichen Teile.
Viel Erfolg und gute Fahrt
Hajo

meld dich kurz per email bei mir, wenn Du kein Werkstatthandbuch hast.
Gruß
Martin

Hi,

danke habe schon Reparaturhandbuch.

Konnte den Fehler mittlerweile ausfindig machen. Der Schuldige war ein gerissener Ansaugstutzen. Auf den ersten Blick sah es nur aus ob ein wenig von der Gummiummantellung abgeplatzt ist, aber beim Ausbau des Vergasers kam mir der Ansaugstutzen schon entgegen.

Habe ihn ausgetauscht und bei der heutigen Testfahrt zog sie richtig gut.

Habe nach dem Austausch das Gemisch anhand des Kerzenbilds versucht einigermaßen einzustellen, bin mir aber nicht sicher ob ich es richtig gemacht habe.
Ich habe im Leerlauf den Motor laufen lassen und mir nach jeder Anpassung die Kerzen angeschaut, bis die Farbe rehbraun war. Ist das korrekt oder sollte das unter Teil- bzw. Volllast eingestellt werden? Oder ist die Methode nicht genau genug?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe

Hi,
gut, dass du den Fehler gefunden hast!
Gemischeinstellung (Schraubermethode): zunächst Position der Gemischschrauben ermitteln und notieren, vorsichtiges hereindrehen der Gemischschrauben bis zum leichten (!) aufsitzen der Schrauben und wieder auf Ausgangswert herausdrehen.
Einstellung bei warmen Motor: Motor starten, Leerlaufdrehzahl auf etwa 1.500 U/min einstellen, dann Gemischschraube an Vergaser 1 hereindrehen bis der Motor fast ausgeht oder die Schraube leicht aufsitzt (magerste Einstellung), dann langsam in 1/4-Umdrehungen herausdrehen bis die Leerlaufdrehzahl nicht mehr steigt, Schraubenstellung notieren, und den Vorgang bei den anderen Vergasern wiederholen, bei Bedarf Standgas während des Einstellvorganges anpassen. Es wird empfohlen, bei Vergaser 2 und 3 noch eine Viertelumdrehung weiter herauszudrehen (fetter aus thermischen Gründen). Nach erfolgter Einstellung Standgas wieder herunterregeln.
Die Gemischeinstellung beeinflusst das Startverhalten und die Stabilität des Standgases, Teil- und Volllast werden über Nadelstellung und die Größe der Hauptdüse bestimmt.
Gruß aus Bonn
Hajo