Tank schonend entrosten!
Verfasst: Do 25. Jun 2020, 16:50
Hallo
Ich weis zwar nicht ob das hier richtig ist, aber ich habe keine Rubrik Anleitungen gefunden deswegen poste ich das jetzt einfach mal hier.
Ich restauriere seit Jahren Pkw und habe mich auf schonendes entlacken und entrosten spezialisiert.
Ich will mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und habe euch mal ne schöne Anleitung die ich nach Möglichkeit auch für den Laien verständlich machen möchte.
Irgenwann hat es sicher selbst schon jeder mal von euch das Problem bei alten Motorrädern gehabt das sich Rost im Tank gebildet hat bzw. Ihr habt nen Moped mit rostigen tank gekauft!
Immer wieder hört man von Geschichten wo Splitt in den tank gefüllt wird und anschließend der Tank dann Stunden lang geschüttelt wird. Soll nen gutes Training sein
Das Problem bei dieser Methode ist das erstens der eigentlich gefährliche Rost in den Falzen vorhanden bleibt und zusätzlich die glatte innere Oberfläche total zerkratzt wird was neuem Rost noch eine grössere Angriffsfläche bietet. Vergesst deswegen diese Steinzeitmethode!
Die nächste Variante ist die, die überall angeboten wird. Hier gibt es verschiedene Entrostungs und Versiegelungs Systeme z.b. von der Firma Fertan. Versiegeln von Tanks ist grundsätzlich sehr problematisch da der Rost zu 100% entfernt werden muss. Ist dieses nicht der Fall ist der Tank nach dem Versiegeln meist nicht mehr zu retten da man kaum noch die Möglichkeit hat an die erneut rostende Stelle heran zu kommen. Zudem entrosten diese Mittel fast immer auf der Basis von Säuren (meist Phosphorsäure) dieses ist generell kein schlechtes Verfahren, allerdings muss diese Säure zu 100% ausgewaschen oder neutralisiert werden. Anderenfalls bewirkt die Säure genau das Gegenteil (nur zu Info um 1l 30%ige Phosphorsäure so zu verdünnen das sie nicht mehr korrosiv wirkt müsstet ihr euren tank mit ca.150 l Wasser spülen). Meiner Meinung nach ist dieses Verfahren wirklich nur geeignet für Leute die sich damit auskennen. Der Heimanweder verschlimmbessert das in der Regel mit diesem Verfahren.
So jetzt zu meinem Verfahren Elektro-chemische-entrostung klingt viel komplizierter als es eigentlich ist! Wir machen uns die Eigenschaft zu nutze das der elektronische Strom durch bestimmte Flüssigkeiten (Elektrolyte) fließen kann.
Ich nutze dafür fast immer Natriumhydrodioxid (Natronlauge) welches ich in Wasser auflöse allerdings ist diese stark ätzend und Natriunhydroxid würde auch gleichzeitig unseren tank von aussen entlacken falls dieses damit in Verbindung kommt. Zudem darf Natriumhydrodioxid niemals mit Aluminium in Kontakt kommen da das Aluminium in einer heftigen Reaktion aufgefressen wird. Da die Handhabung wirklich nur was für den Fachmann ist hier jetzt die ungefährliche Variante mit Chlorreiniger als Elektrolyt.
Das braucht ihr um einen 15l Tank zu entrosten:
3 Flaschen DanKlorix a 1,5l (das blaue Zeug nicht das grüne fragt zur Not eure Frau)
Ein altes Batterieladegerät Welches noch keine Ladestand Erkennung hat oder ein anderes 12 v Netzteil was mindestens 3A Strom bringt.
Ein Edelstahl Stab ca 25-30 cm z.b. Gewindestange mindestens 1 cm dick der als Elektrode dient (ein normaler Eisen oder Stahlstab geht zwar auch wird aber innerhalb kürzester Zeit zerfressen.
Etwas Schrumpfschlauch oder mindestens gut klebenden Isolierband wird auch noch benötigt.
Los geht's was müsst ihr machen:
ACHTUNG Warnhinweis bitte das ganze an gut belüfteten Orten (Also draussen) machen da der Reiniger erstens bestialisch stinkt zusätzlich entstehen nicht unerhebliche Mengen an Knallgas die sich wie beim Batterie laden entzünden können. (Wir wollen ja nicht unsere Werkstatt in die Luft jagen)
Als erstes wird die Elektrode vorbereitet. Hierzu stellt ihr die Elektrode in den Tank und isoliert die stellen der Elektrode die Kontakt mit dem Tank hat. In der Regel ist das die Spitze des Stabes der Kontakt mit dem Tankboden hat und die Mitte die Kontakt mit der Öffnung des Tanks hat. Es darf also keine metallische Verbindung mit dem Tank geben.
Als nächstes füllt ihr die 4,5l Klorix in den Tank und füllt das ganze bis zum rand mit lauwarmem Wasser auf. Eventuell den Tank etwas schwenken damit alle Luft raus ist.
Jetzt das wichtigste bitte genau beachten!!!!
DIE POLUNG IST SEHR WICHTIG SONNST FUNKTIONIERT DAS NICHT!!!
Den Pluspol schliessen wir an unsere Elektrode, der Minuspol kommt an eine blanke stelle an Tank (ihr könnt den Benzinhan benutzen da der von dem Clorreiniger nicht angegriffen wird könnt ihr den eingebaut lassen wenn er dicht ist)
Jetzt könnt ihr den Strom vom Netzteil einschalten und es wird innerhalb weniger Sekunden heftig anfangen zu brodeln. Zwischendurch verdunstetes wasser auffüllen und Strom abschalten um die Elektrode unter fliessendem wasser zu säubern. Nach 2-5 Tagen ist euer Tank blitze blank und auch in den Falzen hängt kein Rost mehr. Jetzt nur noch gut durchspülen da sich der gesamte gelöste Rost am Boden gesammelt hat.
(Die Flüssigkeit lässt sich mehrfach wieder verwenden wenn sie dreckig ist einfach ein paar Tage stehen lassen der Dreck setzt sich am Boden ab)
Was ist passiert:
Ganz einfach fliessender Strom ist nicht anderes wie sich bewegende Elektronen welche sich vom negativ nach positiv bewegen nennt man auch physikalische Stromrichtung (die technische Richtung ist genau umgkehrt) die Elektronen wollen alle von der Tankwand zur Elektrode leider ist den Elektronen der Rost im weg der nicht leitend ist. Aus diesem Grund brechen die Elektronen vereinfacht gesagt den Rost aus der Oberfläche und hinterlassen nur blankes Metall.
Deswegen finde ich dieses Verfahren als das beste von allen weil nur wirklich Rost aus der kleinsten Pore entfernt wird das blanke Metall bleibt absolut unangetastet.
Für alle Elektrotechniker unter euch ich habe extra Begriffe wie Anode und Kathode weggelassen damit es jeder Laie verstehen kann.
Ich hoffe euch hat die kleine Anleitung gefallen. Für Rückfragen stehe ich gerne zu Verfügung.
Ich weis zwar nicht ob das hier richtig ist, aber ich habe keine Rubrik Anleitungen gefunden deswegen poste ich das jetzt einfach mal hier.
Ich restauriere seit Jahren Pkw und habe mich auf schonendes entlacken und entrosten spezialisiert.
Ich will mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und habe euch mal ne schöne Anleitung die ich nach Möglichkeit auch für den Laien verständlich machen möchte.
Irgenwann hat es sicher selbst schon jeder mal von euch das Problem bei alten Motorrädern gehabt das sich Rost im Tank gebildet hat bzw. Ihr habt nen Moped mit rostigen tank gekauft!
Immer wieder hört man von Geschichten wo Splitt in den tank gefüllt wird und anschließend der Tank dann Stunden lang geschüttelt wird. Soll nen gutes Training sein
Das Problem bei dieser Methode ist das erstens der eigentlich gefährliche Rost in den Falzen vorhanden bleibt und zusätzlich die glatte innere Oberfläche total zerkratzt wird was neuem Rost noch eine grössere Angriffsfläche bietet. Vergesst deswegen diese Steinzeitmethode!
Die nächste Variante ist die, die überall angeboten wird. Hier gibt es verschiedene Entrostungs und Versiegelungs Systeme z.b. von der Firma Fertan. Versiegeln von Tanks ist grundsätzlich sehr problematisch da der Rost zu 100% entfernt werden muss. Ist dieses nicht der Fall ist der Tank nach dem Versiegeln meist nicht mehr zu retten da man kaum noch die Möglichkeit hat an die erneut rostende Stelle heran zu kommen. Zudem entrosten diese Mittel fast immer auf der Basis von Säuren (meist Phosphorsäure) dieses ist generell kein schlechtes Verfahren, allerdings muss diese Säure zu 100% ausgewaschen oder neutralisiert werden. Anderenfalls bewirkt die Säure genau das Gegenteil (nur zu Info um 1l 30%ige Phosphorsäure so zu verdünnen das sie nicht mehr korrosiv wirkt müsstet ihr euren tank mit ca.150 l Wasser spülen). Meiner Meinung nach ist dieses Verfahren wirklich nur geeignet für Leute die sich damit auskennen. Der Heimanweder verschlimmbessert das in der Regel mit diesem Verfahren.
So jetzt zu meinem Verfahren Elektro-chemische-entrostung klingt viel komplizierter als es eigentlich ist! Wir machen uns die Eigenschaft zu nutze das der elektronische Strom durch bestimmte Flüssigkeiten (Elektrolyte) fließen kann.
Ich nutze dafür fast immer Natriumhydrodioxid (Natronlauge) welches ich in Wasser auflöse allerdings ist diese stark ätzend und Natriunhydroxid würde auch gleichzeitig unseren tank von aussen entlacken falls dieses damit in Verbindung kommt. Zudem darf Natriumhydrodioxid niemals mit Aluminium in Kontakt kommen da das Aluminium in einer heftigen Reaktion aufgefressen wird. Da die Handhabung wirklich nur was für den Fachmann ist hier jetzt die ungefährliche Variante mit Chlorreiniger als Elektrolyt.
Das braucht ihr um einen 15l Tank zu entrosten:
3 Flaschen DanKlorix a 1,5l (das blaue Zeug nicht das grüne fragt zur Not eure Frau)
Ein altes Batterieladegerät Welches noch keine Ladestand Erkennung hat oder ein anderes 12 v Netzteil was mindestens 3A Strom bringt.
Ein Edelstahl Stab ca 25-30 cm z.b. Gewindestange mindestens 1 cm dick der als Elektrode dient (ein normaler Eisen oder Stahlstab geht zwar auch wird aber innerhalb kürzester Zeit zerfressen.
Etwas Schrumpfschlauch oder mindestens gut klebenden Isolierband wird auch noch benötigt.
Los geht's was müsst ihr machen:
ACHTUNG Warnhinweis bitte das ganze an gut belüfteten Orten (Also draussen) machen da der Reiniger erstens bestialisch stinkt zusätzlich entstehen nicht unerhebliche Mengen an Knallgas die sich wie beim Batterie laden entzünden können. (Wir wollen ja nicht unsere Werkstatt in die Luft jagen)
Als erstes wird die Elektrode vorbereitet. Hierzu stellt ihr die Elektrode in den Tank und isoliert die stellen der Elektrode die Kontakt mit dem Tank hat. In der Regel ist das die Spitze des Stabes der Kontakt mit dem Tankboden hat und die Mitte die Kontakt mit der Öffnung des Tanks hat. Es darf also keine metallische Verbindung mit dem Tank geben.
Als nächstes füllt ihr die 4,5l Klorix in den Tank und füllt das ganze bis zum rand mit lauwarmem Wasser auf. Eventuell den Tank etwas schwenken damit alle Luft raus ist.
Jetzt das wichtigste bitte genau beachten!!!!
DIE POLUNG IST SEHR WICHTIG SONNST FUNKTIONIERT DAS NICHT!!!
Den Pluspol schliessen wir an unsere Elektrode, der Minuspol kommt an eine blanke stelle an Tank (ihr könnt den Benzinhan benutzen da der von dem Clorreiniger nicht angegriffen wird könnt ihr den eingebaut lassen wenn er dicht ist)
Jetzt könnt ihr den Strom vom Netzteil einschalten und es wird innerhalb weniger Sekunden heftig anfangen zu brodeln. Zwischendurch verdunstetes wasser auffüllen und Strom abschalten um die Elektrode unter fliessendem wasser zu säubern. Nach 2-5 Tagen ist euer Tank blitze blank und auch in den Falzen hängt kein Rost mehr. Jetzt nur noch gut durchspülen da sich der gesamte gelöste Rost am Boden gesammelt hat.
(Die Flüssigkeit lässt sich mehrfach wieder verwenden wenn sie dreckig ist einfach ein paar Tage stehen lassen der Dreck setzt sich am Boden ab)
Was ist passiert:
Ganz einfach fliessender Strom ist nicht anderes wie sich bewegende Elektronen welche sich vom negativ nach positiv bewegen nennt man auch physikalische Stromrichtung (die technische Richtung ist genau umgkehrt) die Elektronen wollen alle von der Tankwand zur Elektrode leider ist den Elektronen der Rost im weg der nicht leitend ist. Aus diesem Grund brechen die Elektronen vereinfacht gesagt den Rost aus der Oberfläche und hinterlassen nur blankes Metall.
Deswegen finde ich dieses Verfahren als das beste von allen weil nur wirklich Rost aus der kleinsten Pore entfernt wird das blanke Metall bleibt absolut unangetastet.
Für alle Elektrotechniker unter euch ich habe extra Begriffe wie Anode und Kathode weggelassen damit es jeder Laie verstehen kann.
Ich hoffe euch hat die kleine Anleitung gefallen. Für Rückfragen stehe ich gerne zu Verfügung.