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Schwere Trennung ...

Verfasst: Sa 5. Sep 2020, 12:38
von Holger aus FR
Moin,
ich bin der Neue, aber ich komm jetzt öfter :lol: Neee, GANZ neu bin ich nich, war vor Jaaaahren schon mal hier, aber egal nun - hier bin ich ... und das gleich nach der Suche nach Rat und Tat !

20 Jahre waren wir jetzt zusammen, meine schöne olle GS 550 D und ich - aber nun steht sie mehr rum als daß ich mit ihr fahre ! Sie ist Bj. 80, hat 52 PS und laut Tacho rund 73.000 km, aber inzwischen auch den dritten Motor. Seit August hat sie nagelneuen TÜV, der nächste ist dann im August 2022. Reifen kamen vor 2 Jahren neu drauf, seitdem bin ich aber erst knapp 2.000 km gefahren.
Jetzt überlege ich, mich schweren Herzens von ihr zu trennen - hat einer so´n bischen Ahnung, was ich dafür verlangen könnte ?

Als Trost über den eventuellen Verlust würde ich dann wohl den "Erlös" in die Wiederbelebung meiner seit sicher 10-12 Jahren stehenden 750er Intruder stecken - da werde ich mich dann nochmal an Euch wenden und fragen, ob schonmal einer so ne Trude wieder flottgemacht hat und was dabei zu beachten ist.

Nun aber erstmal : was würde so ungefähr für meine GS bezahlt werden ?

Danke schonmal und Gruß aus dem Süden, Holger
Suzuki GS Foto BMM.jpg
Suzuki Intruder x.jpg

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Sa 5. Sep 2020, 18:43
von icebird1961
Schönes bike, die 550er - würde ich im Stall behalten, soviel Futter braucht die doch nicht...

Aber wenn Du Sie wirklich verkaufen magst, denke ich dass ca. 2500 € / in Anbetracht des schönen / fast komplett originalen Zustand und tipi-toppi gepflegt/aufrufen kannst, zumal Sie offenbar auch noch die /mittlerweile recht seltene / OEM Auspuffanlage hat..

Allerdings muss man erstmal jd. finden, der auf Solche klassischen Schätzchen/ohne Wartungsstau - das ist immer ein Plus -steht...

Realistischerweise muss man dann sich wohl auch mit ca. 2000 € oder gar weniger - zum Saisonennde - zufrieden geben -
denn in der Realität gibt es leider rel. wenig Liebhaber klassischer Bikes, die das Hobby und die Herausforderung mit einem 40 Plus Jahren alten Bike angehen wollen ...
Auf den einschlägigen Portalen werden mindestens ein Dutzend GS 550 zwischen 800 und 2500 € angeboten - und die stehen sich seit Monaten unverkauft die Reifen platt - auch die seltenen Red Suzis sind darunter - eigentlich schade...
evtl. sollte ich einen "Gnadenhof" für alte rettungswürdige Bikes einrichten - aber dann schmeisst mich die Chefin garantiert raus :roll:

Fakt ist: die jüngere Biker Generation steht mehr auf moderne Bikes oder hinten abgesägt und unsinnig leeres Rahmendreieck, sinnfreie Stollenbereifung oder Hitzeschutzband mal schnell um den Auspuff gewickelt und so...

Du merkst schon... die abgesägten Bikes sind / bis auf wenige Ausnahmen/ nicht so meins - Deine 550er gefällt mir aber hingegen richtig gut - habe aber schon selbst eine schöne orischinale, die nun über den Winter auch einen revidierten Zylinderkopf bekommt - für die kommenden 40 Jahre :D

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Mo 14. Sep 2020, 11:00
von Holger aus FR
Danke dir mal, Eisvogel !

Ich will ja eigentlich auch nich, grummel .... Aber ich hab nen Trick : ich setze Sachen, an denen ich hänge, immer sooo teuer an, daß sie keiner kaufen will, lach ! Und wenn doch, nun ja ;)

Diese modernen Dinger mag ich auch nich, besonders nich diese rasenden Yogurtbecher - aber jedem das seine, wer´s mag !

MyBestFriend hier in FR hat eine Honda Goldwing ... jajaja, ich lass die Leute auch immer erst die Augen verdrehn und den Kopp schütteln, wenn ich denen das erzähle. Dann füge ich ganz langsam hinzu, daß sie nicht dies eklige 2rädrige Cabrio ist, wo hinten die adipöse Mutter im ebenso fetten Sessel sitzt, grins, sondern eben eine aus dem Bj. 75 als sie noch wie ein Mopped aussah !

So, nun schau ich mal unter der Truden-Rubrik, ob hier in und um FR wer is, der mir helfen kann, meine olle Trude wieder fit zu machen, schaun mer mal ;)

Sonnigen Gruss aus FR ins Eisvogel-Nest, Holger

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Mo 14. Sep 2020, 23:06
von Kai vom Kaiserstuhl
Mensch Holger.

Hab ich die 550er nicht mal für Dich gewartet? Kommt mir alles so bekannt vor.... Buchheim, oder?

Na denn, viel Erfolg beim "Nicht"verkaufen :mrgreen:

Du schreibst selbst von zweirädrigen Cabrios zur Goldwingmode während Du auch Scheibe und Kofferraum dran hast. Und erfasst damit genau Dein Problem.

Mein Tip: mach die Scheibe und die Koffer weg. Wenn jemand heute ne GS will, will er in der Regel ein billiges Bastelmoped um der aktuellen Bobber-Unart (früher wars die "Streetfighter"-Mode) zu frönen oder eben einen echten Klassiker. Welches Klientel mehr zahlt kannst Dir ja selbst denken. Deine sieht aber gerade nach keinem von beidem aus mit dem ganzen Plastik dran ;)
Kannst das Zeug ja so dazu geben.

Wenn der Auspuff original und gut bzw. ungeschweisst ist (sieht auf dem zweiten Bild original aus), dann heb das speziell hervor. Liebhaber schauen gerade auf sowas. Ebenso der Lacksatz.

Grüßle,
Kai

Sorry, falls ich hier jemandem auf den Schlips stehe mit meiner Haltung zu Umbauten. Aber ich werd die Fraktion die sich GS kauft, um dann Kastenschwingen und Breitreifen mit 63 oder auch 90 PS und Zweiventiltemperament zu kombinieren, nie verstehen...

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 00:00
von Newman
... *grins* .... die Umbauer .....

Ja, ich fühle mit Kai ........ da werden aus netten Reise- und Tourenmaschinen mehr oder weniger "unfahrbare Gurken" gemacht .... Hauptsache es sieht "irgendwie" nach Café-, Bobber, Brat-, Fight- oder nur Rat aus ......

Diese Leute legen auch ´nen Kombi so weit tiefer, daß sie nichtmal mehr den Einkauf nach hause kriegen ohne das irgendwas schleift ...... völlig sinnfrei, wenn es denn nur aus der Reihe tanzt ....

Ich habe eine Yamaha XS650 "Ratte" .... schon so gekauft, eigentlich als Teilespender im Plan aber nach einer "Probefahrt vor Zerlegung" stand fest, das Tier darf weiterleben ;-)

Zu deiner 550er ...... ich denke du solltest wie der Eisvogel schon schrieb 2000 - 2500€ in´s Visier nehmen ...... der Begriff "Klassiker" ist vielleicht ein bisschen ausgelutscht, aber wenn man ein weitestgehen unverbasteltes Original in Händen hält, sollte man den Preis entsprechend gestalten .....

Zum kaputtspielen erscheint mir dein Krad zu schade und daher zieh die Preisschraube weit genug an um die "Spielkinder" fern zu halten .....

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 09:36
von Holger aus FR
Danke mal an Paul Newman und DEN Kai ;)

Ich hatte schon vermutet, dass der "Kai vom Kai-serstuhl" DER Kai is. Danke an dieser Stelle nochmal - seit du da dran warst, war kein andrer mehr an Motor und Vergaser - warum auch, denn seitdem läuft sie ohne Murren ! Ich fahre nur zu wenig und zu sanft, sagte mir der Weltin in Hartheim-Feldkirch (Superwerkstatt für 70er und 80er), und deshalb werden die Kerzen auch nie trocken. Ich geh immer wegen TÜV zu dem, so eben auch jetzt im August. Dabei hat er mir das Gemisch etwas magerer eingestellt, ich konnte die Kerzen aber noch nich kontrollieren, weil ich eben seitdem fast nie gefahren bin ....
Die Koffer sind dran, weil ich, wenn ich anhalte, nie die ganzen Klamotten mit rumschleppen will. Und die Scheibe ist dran, weil ich eins niiieee wieder erleben möchte .... ich fahre schön durch die Gegend und peng knallt mir eine fette Fliege in den offenen Mund, ich dachte "Pfui Deibel, ich spuck sie wieder aus" .... Schade nur, dass da nix mehr zum ausspucken war !!!!!!

Da fällt mir doch spontan ein Witz ein :
Stell dir vor, du beisst so richtig herzhaft in einen tollen frischen Apfel - nun meine Frage : Was ist schlimmer als ein Wurm im Apfel ??? .....
Ein HALBER Wurm !!!!
So, und nun allen einen guten Appetit bei Frühstück, Mittag oder sonstigem Essen, grins .....

Ähm KAI ??? Wegen meiner Trude, die seit Jaaaahren steht : der Martin hiergab mir mal vor längerem den Rat, alles auseianndernehemen und hier und da schauen und dies und das neu und ERST dann starten ..... Einer aus Amoltern (kennste sicher, is hinter Endingen) der hat auch mal eine 750er Trude reaktiviert, die auch rund 10 Jahre stand - allerdings hat er die Vergaser gereinigt, mehr nich ... dann gestartet und bumms, sie lief. Dann erst hat er Flüssigkeiten gewechselt, das Nötigste eben ... und sie lief und läuft ;)
Als fauler Mensch bin ich ja für die zweite Variante - da ich deinem Urteil vertraue : Kai ? Welche Vorgehensweise würdest DU vorziehen ?

Spätsommerlichsonnige Grüsse aus Buchheim,
Holger

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Mi 16. Sep 2020, 17:26
von Newman
...... nicht die Mama .....

Ähhhmm.... falscher Film, nicht der Kai .....

Neumann Max meldet sich zu Wort.

Auf die Gefahr, daß mir die Gemeinde an die Gurgel geht ..... ich als Kfz.-Mechaniker drehe bei derartigem Alteisen nach Kontrolle des Ölstandes den Motor ohne Zündkerzen von Hand 2 - 3 mal durch .... wenn das ohne murren geht, darf der Anlasser ran ..... auch ohne Zündkerzen ...

Du wirst merken das der Anlasser nach einigen Umdrehungen schneller wird .... der Motor wird "leichtgängiger" weil die Ölpumpe die Kanäle und Lagerstellen befüllt hat .....

Die Vergaser voll frischem Saft, Zündkerzen rein und angerissen das Ding ...... wenn sie dann nicht ordentlich läuft und das "Kerzengesicht" arg unterschiedlich sein sollte, kannst du die Gasfabriken immernoch zerlegen .....

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Mi 16. Sep 2020, 23:26
von Kai vom Kaiserstuhl
Hi Max,

Ich würde vermuten, dass der Öldruck aufbaut nachdem das Öl überall ankam. Das verlangsamt das Durchdrehen eher weil es dämpft und zäh ist.

Die Drehzahlzunahme führe ich eher auf elektrische bzw. elektrochemische Vorgänge im Akku zurück welche eine Spannungszunahme bewirken sobald er gefordert wird nach langer Standzeit. Hat was mit Passiv- oder Oxidschicht auf den Platten zu tun.

Vermute ich zumindest.

Holger, ich bin pragmatisch. Bei billigen Motoren gerne mal mutig. Also am Vergaser geht im Zweifelsfall nix kaputt durch nen Startversuch. Am Motor würde ich versuchen die Laufbahnen visuell zu checken. Wenn man nix sieht: Startversuch.
Der Motor ist nicht 80 Jahre alt und auch sonst nicht auf der Pferdekoppel gestanden, oder?
Und wenn die Laufbahnen oder Lager vergammelt sind, waren sie schon hin.

Gilt aber nur für jüngere Motoren. Bei nem Vorkriegsklassiker oder seltenen Motor natürlich nicht.

Korrekt wäre das Zerlegen natürlich aus Profisicht schon. Aber das ist eine Aufwands- und Risikoabschätzung. Ne Trude ist jetzt nix unersetzbares und der Teilewert der Ersatzteile für den Motor überschreitet schnell mal den Fahrzeugwert. Oder?

Grüßle,
Kai

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Mo 21. Sep 2020, 13:22
von Holger aus FR
Danke dann erstmal,

DIE Antworten wollte ich hören ;)
Vielleicht findet sich ja auch wer hier aus der badischen Nähe, der mir assistiert ... oder dem ICH assistiere (bevor ich was falsch mache) !

Als erstes muss ich auf jeden Fall mal den Benzinschlauch zum Tank ersetzen, denn den habe ich selber beim abmachen verhunzt. Als zweites muss dann mal die Batterie wieder an Ort und Stelle - welche Deppen bei Suzuki haben das nur so blöde konstruiert, dass die Batterie von UNTEN reingeschoben werden muss, gggggrrrrrrrrrrrrrrrr ! Hat da irgendeiner nen Tipp ?
Die alte rauszubekommen war ja einfach : Maschine hinlegen und rausziehen - was ja nun mit einer Neuen nich geht, sonst suppt ja die ganze Batteriesäure raus ! Batterie is übrigesn seit Jaaaahren schon vorhanden, aber natürlich unbefüllt und ungeladen.

Ich war auch schonmal kurz davor, auf die bauernschlauen Ratschläge meiner Freunde zu hören und sie in ne Werkstatt zu bringen - aber das kann ja jeder und verliert dann das tolle Gefühl, es selber hinbekommen zu haben !
Mittlerweile bin ich aber auch schon fast soweit, das Ding einem in die Finger zu geben, der mir zumindest den Motor zum laufen bringt für n paar Hunnies .... schaun mer mal ....

Spätsommerlich sonnige Grüse aus dem Süden,
Holger

Re: Schwere Trennung ...

Verfasst: Sa 27. Feb 2021, 12:02
von Holger aus FR
So, da bin ich mal wieder .... und die schwatte GS is auch noch da und die bleibt auch da ;-)

Und weil ich leider meinen Arsch nich hochkriege und es nich schaffe, mich an die wieder zu belebende Intruder ranzumachen, frage ich hier mal :

Gibt es hier in oder um 79000 Freiburg herum wen, der mir die Blaue 750er wieder zum laufen bringen würde ? Ich würde sie euch bringen und ja ja, ich zahle auch dafür ;-)
Mit "zum laufen bringen" meine ich, ohne großen Aufwand und möglichst ohne den Motor auseinanderzunehmen, die Süße fahrbereit zu machen. Uralt-Reifen bleiben drauf. Wenn sie dann fahrbereit ist, muss ich mich um Papiere und TÜV kümmern und will sie dann auch selbst noch ein bischen umbauen (flacher Highway-Hawk-Lenker, Einzelsitz, Kellermänner vorne und hinten, seitlicher Kennzeichenhalter und mal sehn, was mir noch so einfällt).
Also ... gibt es hier in oder so bis 50 km um Freiburg nen netten Hobbyschrauber, der meine Süße für ein paar Hunderter wieder zum fahren bringt ?

Freue mich auf Antworten - hier oder gerne auch per "normaler" E-Mail" an : Mr.X-Freiburg@gmx.de

Euch allen einen tollen Start in die Saison und frühlingshafte Grüsse aus Freiburg,
Holger