die tour ist gefahren ... war sehr geil und abenteuerlich in jeder beziehung. zudem noch wunderschöne landschaft!
hier ein kurzer bericht, da ich ansonsten einen roman schreiben müsste:
wir, das sind alexandra, toto und ich sind nun doch ohne "mitfahrer gestartet. auf dem programm standen ca. 6.000 km und 12 länder in 3 wochen. das war der "rote faden" an dem wir uns langhangeln wollten. und taten das auch ohne einen km autobahn (ausser mir)!
der start verlief gut, wir fuhren gemütlich bei schönstem wetter richtung osten. an der tschechischen grenze übernachteten wir und freuten uns auf den böhmerwald.
leider überraschte uns der nächst morgen schon mit regen. egal. wir fuhren, auch mit trockenen abschnitten, durch den böhmerwald und es begann langsam spass zu machen. leider musst alexandra vor der einmündung in einen kreisel erfahren, das der untergrund doch manchmal sehr rutschig ist. ihr ging beim vorsichtigen anbremsen das vorderrad wie auf schmierseife weg. zum glück taten die sturzbügel, was sie tun sollen. fahrerin und moped blieben heil und nach einer schreckpause konnte es weiter gehen.
am nächsten tag war es dann wieder trocken und versprach richtung osten immer besser zu werden. irgendwie glaubte ich schon die ganze zeit, dass mein moped seltsame geräusche macht, aber dachte dann auch immer wieder, dass ich mir das einbilde.
leistung war da. leider hatte ich mich nicht getäuscht. am abend, wir waren irgendwo m nirgendwo an der tschechisch-polnischen grenze nördlich von opava wurden die geräusche hässlich und irgendwann wollte der motor auch nur noch sehr zäh. mit letzter kraft schaffte ich es in ein dorf und machte dort erstmal eine analyse. der kolben war frei, aber irgendetwas klemmte alle paar umdrehungen. also geschwind das moped auf dem dorfplatz umgelegt und mal rein geschaut. leider keine guten aussichten. messingspäne im kupplungsdeckel sagten ganz klar, dass die reise für die dr hier zuende ist.
dank der hilfe von supernetten einheimischen konnte die dr über nacht in eine garage, und wir fanden unterschlupf bei einer englisch sprechenden frau. noch am abend, bei reichlich trostbier, alle restaurantes hatten schon geschlossen, informierte ich meine versicherung, bei der ich einen schutzbrief habe. pläne wurden gemacht, telefonate geführt. am ende bot mir ein freund an, seine xt zur weiterführung der tour doch einfach in herford abzuholen. danke klaus!
ich war guter dinge, mein moped am nächsten tag in eine werkstatt zu bekommen, wo sie auf den heimtransport warten konnte (das tut sie noch heute), und selber mit einem mietwagen die ca. 1.000km nach herford zu fahren. allerdings stellte sich der schutzbrief dermassen dämlich an, dass nur das moped in die werkstatt kam. dort wartete auch ein mietwagen, der aber nur in tschechien bewegt werden durfte.
die schaffte das auch den restlichen tag nicht, mir einen passenden mietwagen zu besorgen. zudem waren sie dann nicht in der lage, mir ein hotel und ein taxi dorthin zu organisieren. mit 4 gepäckstücken und der mopedkleidung ist selber transportieren eine aktion!
meine mitfahrer hatte ich nach der abholung durch den abschleppers wieder auf die strasse geschickt, später wollten wir dann einen treffpunkt ausmachen. die beiden amüsierten sich während meiner odyssee in prag.
dank netter tschechen habe ich dann transport und hotel selber organisiert. auch am nächsten tag ging das debakel weiter, bis ich mich entschloss, alles selber zu machen. dann hatte ich innerhalb einer stunde einen mietwagen, mit dem ich nach hannover fahren konnte und der 50 km entfernt in ostrava auf mich wartete. am ende war ich um 23 uhr in hannover, wo mich klaus abholte.
wir gingen direkt mit meinem geraffel in seine werkstatt und bastelten mein gepäck auf seine xt. nach 2 bier ging es um 2 ins bett, morgens um 8 wollte ich wieder los.
klappte auch. ich kam gut voran und tankte in bad harzburg. war frohen mutes, noch am selben abend meine mitstreiter wieder einzufangen. leider fiel mir nach dem tanken auf, das etwas fehlte! das nummernschild war weg.
was ein mist! ich holte mir in goslar ein neues schild (ohne stempel), dachte zunächst auch daran einfach so weiter zu fahren, wurde dann aber doch wieder ordentlicher deutscher, und hielt mich an die regeln.
klaus organisierte einen termin bei der zulassungstelle und ich fuhr die selbe route (fast 250 km) wieder zurück. in der (vergeblichen) hoffnung, vielleicht das verlorene schild doch noch zu finden. die zulassungstelle hatte bis 18 uhr offen, wir waren um 17:58 mit neuem schild draussen. ich setzte mich direkt wieder auf die xt und fuhr nun über die autobahn auf dem kürzestem weg in die nähe von quedlinburg zu bekannten. dort gab es essen und bier und nette unterhaltung. konnte ich brauchen.
am nächsten tag dann um 8 uhr wieder auf die kiste und ca. 550 km zu unserem treffpunkt in tschechien, davon ca. die hälfte auch wieder autobahn. toto und alexandra hatten ein schönes hotel organisiert. der abend war bei gutem essen und getränken fast wie urlaub!
danach konnte unsere tour endlich richtig beginnen ... dachten wir. am nächsten tag übernachteten wir in der slowakei, südlich von zakopane. der morgen brachte den nächsten defekt. der kickstarter von totos xt ist gebrochen. kein problem ... kann man ja anschieben. machten wir dann auch drei tage, bis wir in rumänien eine werkstatt fanden, die uns den mist heiß gelötet hat. hielt dann bis heute.
den nächsten tag legten wir einen pausentag ein, da es in strömen schüttete und die strassen doch in bösen regenbogenfarben glänzten. danach wurde es aber spannend. die asphaltierten strassen hörten immer wieder unvermittelt auf und wurden zu mehr oder weniger guten schotter und matschpisten. wir haben bären gesehen und viele nette leute getroffen.
nach etlichen kleinen gassen und auch jeder menge schotter und ein wenig knatsch kamen wir dann irgendwann in den südkarpaten an. die freewind gewöhnte sich auch langsam an das ungewohnte terrain. 8)
zwischendrin stellte ich bei unserer letzten regenfahrt auf dieser tour noch leidvoll fest, dass das blöde schutzblech der xt viel zu kurz ist. mit ca. 30° öltemperatur (digithermometer) und jede menge wasser über die zündkerzenstecker war die gute auch ziemlich unwillig und ich bangte nach jeder kurve, ob mich das teil auch wieder rauszieht. mehr als halbgas ging nicht.
schloss bran (drakula) wollten sich meine mitfahrer nicht entgehen lassen ... ich bin nicht so der sightseeing typ!
nach weiteren schönen tagen, wir konnten aufgrund meines anfänglichen desasters leider nicht die kompletten südkarparten abklappern, machten wir uns auf, richtung serbien. sollte kein problem werden. dachten wir. genau am grenzübergang hinter einem staudamm ereilte uns ein weiteres missgeschick. ich war schon durch und wartete auf einem parkplatz in sichtweite, als alexandra wild winkend ankam. bei mir angekommen sagte sie mir: totos moped ist kaputt! verliert öl wie sau und fährt nicht mehr. also mal wieder ausgezogen, bei gefühlten 40° im schatten, nur ohne schatten ...
bin dann mal zum grenzposten gelaufen und sah dort schon die fette ölspur. in gedanken war ich schon am planen, wie wir toto und die kiste nach hause bekommen. nach einem kurzem check stellten wir fest, das die gänge zu schalten waren und der motor sich (mit dem reparierten kickstarter) drehen liess. die berichteten hässlichen geräusche mussten also woanders her kommen. beim schieben liess sich die kiste einige meter nach vorne bewegen und blockierte dann. zurück das gleiche ...
nach etwas suchen fanden wir den fehler. eine speiche war gerissen und hatte sich in das kettenblatt geklemmt! nach entfernung der speiche rollte das teil wieder und lief auch. ein kurzer check zeigte auch, dass sie kein öl mehr verlor. wahrscheinlich war die ausgangswelle durch die blockade so verzogen, dass der simmerring undicht wurde ... ziemlich undicht. auch ein kontrollstopp nach 10km zeigte keine größeren auffälligkeiten ... es konnte also weiter gehen.
bei unserem nächstem stop bei einer von einem lange in wien arbeitendem wirt bekamen wir seltsame aussagen: das sind deutsche ... aber nicht so richtige!
sollte heissen, wir hattten keine bmw´s und sahen wohl schon ziemlich abgerockt aus.
hier bekam ich auch das erste mal probleme mit der rechten abdeckung. pfuschte es aber mit hilfe eines holzstücks wieder zusammen.
in bosnien angekommen blieb uns fast die sprache weg! was ein landschaftlich geiles land. wieder fanden wir kleine gassen und einen tollen ort an der grenze zu montenegro. es war wochenende und wir tauchten in das dorfleben ein ... mit allen folgen.