GS 400 BJ 77 dreht zu hoch

[Moscho]

Hallo zusammen,

nach knapp einem Jahr voller Verzweiflung melde ich mich bei der Suche nach Hilfe.
Vor knapp einem Jahr habe ich die Suzi (erstes Motorrad meiner Frau), nachdem ich Sie aus einem 25 jährigen Garagenschlaf restauriert habe, an unsere Yamahawerkstatt gegeben.
Da haben wir sie dann, nach 6 Monaten !!!!!, gut wir hatten gesagt es eilt nicht, aber egal, mit TÜV, zurückbekommen, leider fuhr die gute nicht schneller als 70 !!
Wir eh gefrustet habe die dann - bis vor 4 Wochen - in die Garage gestellt, über einen Freund eines Freundes haben wir dann einen privaten Motorradschrauber gefunden.
Der hat sich der guten angenommen und Vergaser / Zündung eingestellt und schwups fährt Sie schneller als 70.
ABER leider immer noch nicht perfekt, meine Frau fuhr die dann nach Hause.
- Im Leerlauf immer mal Fehlzündungen
- Beim Fahren relativ gutes Verhalten ABER
- An der Ampel im Standgas dreht die dann hoch (4000 +)

Ich habe mich dann heute mal an die Ursachensuche gemacht. - Alles Tips aus dem Internet, die da sagen: Dreht zu hoch = zuviel Luft/Sprit
Wir war es heute
- Sprang mich Choke sofort an
- ging recht schnell auf knapp 3 - 4000
- Choke raus, ging kurz auf 1500 runter, dann aber wieder auf 3 - 4000 hoch - ein paar Fehlzündungen
- ausgemacht 30 Min stehen lassen, angelassen, geht direkt (mit/ohne choke) auf die 3-4000


- Kontrolliert ob zwischen Vergaser und Motor Luft gezogen wird
* in dem Bereich mit Starthilfespray gesprüht - keine Veränderung der Drehzahl
* die Dichtungen mit Benzin eingepinselt - keine Veränderung der Drehzahl

An der Leerlaufschraube mal gedreht - keine Veränderung der Drehzahl - Die Schraube komplett draußen gehabt, keine Veränderung !!!.

Was kann ich tun?? Woran könnte es liegen?

Bin auf euer Schwarmwissen gespannt.

Grüße Schorsch

[Moscho]

Ergänzung, Meine Frau saget das die Suzi auf locker 7000 gedreht hat, ich hab die Suzi grad in die Garage gefahren, In der Garage angekommen dreht Sie auf 7000 hoch.
Schorsch

[tobi]

Mess mal kompression, erinnert mich an meine als ich die 1994 gekauft hatte. Drehte an der ampel lustig bis auf 7-8000, lauf verkäufer hängt der vergaser.
Nixda kaputter versager....Auslassvenltil hatte nen loch, darüber hatte sie sich die fremdluft geholt. Hätte mir viel arbeit gespart wenn ich das mit als erstes getested hätte. Dann noch das eine oder andere, zündversteller zerlegen , das alte fett raushämmern, neu fetten. Und weils eh wahrscheinlich ansteht: Zündkerze stecker tauschen wenns noch die orginalen mit blechkappe sind, neue kondensatoren an den zündspulen schaden auch nicht, drosselklappendichtungen sind wahrscheinlich auch nimmer so toll.

Tobias

[Kai vom Kaiserstuhl]

Hi,

Spontan bei der 400 fällt mir ein - Zündung mal ordentlich vorausgesetzt - ist der Unterdruckschlauch vom Benzinhahn richtig angeschlossen?

Sind die Membrane der Vergaser richtig montiert und nicht gerissen?

Drosselklappenwelle dicht?

Nockenwellen richtig verbaut?

Gaszüge freigängig? Leerlaufschraube rausdrehen bringt nix, wenn der Zug nichts mehr hergibt? Wär ja der einfachste Fehler.

Irgendwie scheint mir das ein Mix aus verschiedenen Fehlerbildern.

Gruß,
Kai

[tobi]

Ja, ich vermute auch diverses weil ja auch nicht angegeben ist wo die Werkstatt und der schrauber die finger dran hatten. Schon nen verbappten vergaser putzt und baut man ja immer mindestens 3x ein
Aber wie gesagt, kompression messen ist noch rast das einfachste und schnellste der testschritte. Schieber gehen auch noch vergleichweise leicht raus, da kann der vergaser sogar drinbleiben.

Tobias

[Moscho]

Danke für die schnellen Antworten:
der Vergaser
- war 3 mal demontiert und im Ultraschallbad
- ist synchronisiert
- Kompression wurde auch gemessen.

Nichtsdestotrotz, ich werde das mal mit dem letzten Schrauber besprechen, zu dem habe ich am meisten vertrauen.
Kenn Ihr jemanden im PLZ-Bereich 42xxx der GS-Schrauber ist und evtl. helfen könnte?
Grüße
Schorsch

[tobi]

Klingt für mich immer noch nach vergaser. Bzw das der falsch gestellt ist. Z.b. standgasanschlag ( der weisse kopf zwischen den gasern) zu weit reingedreht damit sie überhaupt läuft.
3x im ultraschall hat nicht unbedingt was zu sagen, wir hatten hir schon andere fälle wo das wegen extremgammel gar nix gebracht hatte. Wichtig ist Bohrungen und kanäle frei und die richtigen Düsen drin, die auch auf grösse nachgemesen. Hatte mal welche die waren so verknustert die musste man mit der reibahahle wieder auf mass vergrössern, sahen vorher sauber und gut aus
Vergaserdichtungen orginal oder zubehör? Grad motoradbay verkauft nur welche die bei keinem meiner 3 vergaser passen, loch an der falschen stelle. War glaub ich sogar das fürn leerlauf. Gummring auf den nadelrohr und auf der leerlaufschraube montiert?
Ansauggummies noch weich, schon die ausführung mit alu spacer zwischen kopf und flansch?

Tobias

Hab mich erinnert: viewtopic.php?f=21&t=5753&p=33051&hilit ... bay#p33051

[icebird1961]

Yep- im Wesentlichen alles von Kai & Tobi bereits hierzu gesagt worden - auch ich als Besitzer einer tadellos (umme hundertfuffzisch gehenden GS 400 / nach 1 Jahr Renovierung / das Voll-Programm allerdings... kann dem nur beipflichten.

Ein noch so gutes Ultraschall-bad ist bei richtig lang gestandenen Vergasern nahezu nutzlos (!) - da (wie bereits angeführt) keinerlei Flüssigkeit in die extrem verschmutzten kalibrierten Bohrungen gelangt - wo dann per US-Schwingungen irgend eine Reinigung erfolgen könnte;

... die BS34-Gaser sind nur vorsichtig/ mechanisch mit feinsten Ahlen zu reinigen/ durchzublasen auch heikel - da es 90 Grad Knicke gibt, die sich dann erst richtig festsetzen- erst wenn die Kanäle wieder zu 100 % frei sind kann man kann weiter sehen;

bei meiner GS 550ET waren nach 20 Jahren Standzeit die Kanäle derart fest verkrustet, daß das US-Bad nahezu nix bewirkt hat - habe mich dann für neuwertig überholte Vergaserbank (250 Stutz) entschieden - seitdem wieder alles Tutti Paletti

P.S: ach ja - Deine inkompetente Werkstatt (Tempo 70- da hat die nicht mal 8-10 PS !) würde mich niemals wiedersehen - aber ich habe die Erfahrung auch schon gemacht: die wollen/ oder können nur noch (wenn überhaupt) moderne Motorräder machen- mit den alten Schätzchen /Klassikern der 70er/80er Jahre kennen die sich nicht mehr wirklich aus - die sind ja schon älter wie die meisten der Mechaniker dorten

[Moscho]

Nochmal herzlichen dank für die Rückmeldungen,

@Icebird1961: Die GS stand min. 25 Jahre im Schuppen

Dann werde ich mich nächstes WE mal an den Vergaser begeben, werde euch dann mal Fotos posten und sicherlich nochmal um Rat und Tat fragen.


Grüße und allen einen schönen Wochenstart

Schorsch

[Hajo]

Vielleicht habe ich es überlesen oben; beim BS-Vergaser härten gerne die Chokekappen aus und bilden dann eine Eintrittspforte für Falschluft.
Gruß
Hajo