www.suzuki-classic.de - Forum und Marktplatz

Hallo zusammen.

Nachdem ich den Motor meiner GS "teilüberholt" habe, möchte der dritte Zylinder nicht mehr mitlaufen. (dummerweise bin ich mir unsicher, ob er das vorher permanent tat, oder nicht)
Kompression ist gleichmäßig vorhanden, Funke ist da (Stecker und Kerzen auch neu), Vergaser ultraschall-gereinigt und Gasschieberbetrieb gleichmäßig, Motor ist neu abgedichtet. Dreht auch sauber hoch und springt an. Doch der 3. Krümmer bleibt kalt, oder lauwarm (Ob das Abwärme von Krümmer 2 und 4 ist oder er ganz sporadisch zündet? Keine Ahnung)
Ich vermute das Problem im Ventilbetrieb. Der Kopf wurde relativ stark geplant 4/10 und noch habe ich die Ventile nicht eingestellt. Wenn der Motor läuft (also auf Zylinder 1,2 und 4) gibt es verdächtige Geräusche aus dem Kopfbereich.. meiner Meinung nach evtl von den Ventilen des 3. Zyl. ausgehend.
Vielleicht liege ich auch daneben.. ich werde die Tage auf jeden Fall mal nachmessen. Doch vielleicht könnt ihr ja schon etwas heraus hören, oder generell eine Einschätzung abgeben.

Zum Ton: Leider lässt das Handymikrofon den Klang etwas "zu hart" klingen. Real ist es eher ein Schnaufen, als würde irgendwo Luft entweichen (konnte nichts feststellen, wo das wirklich der Fall wäre) und eher sanftes Tickern. Jedenfalls kein "KLACK KLACK KLACK!" wie es im Video scheint.

https://www.youtube.com/watch?v=Y5lZosAIqD0

Servus, du hast geschrieben:

"....und noch habe ich die Ventile nicht eingestellt"....
Also Kopf stark geplant, Ventile normalerweise neu eingeschliffen. Das erste, das du machst, ist nach dem Zusammenbau die Ventile einstellen auf 0.03-0.08.
Eigentlich Schritt vorher: Steuerzeiten genau kontrollieren, evtl. hast du ja bei Steuerkette auflegen einen Zahn versetzt, passiert ganz schnell, und im Stand merkst du das gar nicht so stark. Wenn du damit fahren würdest, dann merkst du, dass etwa 15 PS fehlen.
Würde da mein Augenmerk drauf legen . . .
HIAS

Schnelltest wäre Kompression prüfen, der betreffende Zylinder dürfte gegen null gehen. Kannst du ohne Prüfer mit dem Finger beim Starten testen.

Gruß Carsten

Hallo ihr beiden.
Versucht hatte ich es schon das Spiel zu messen. Allerdings bin ich mit meiner Fühlerlehre nicht weit gekommen.. da nicht mal die 0,04mm Blattlehre rein wollte, sah ich den Fehler eher bei mir und wollte es nochmal versuchen, wenn ich meine schadfreie Lehre wieder in den Händen habe.(Für Honda und Kawasaki sind abgeknickte Plättchen von Vorteil gewesen).
Vielleicht hatte ich einen Denkfehler,.. Da Nocken und Ventile sich alle im Kopf befinden, müssten sie doch, wenn sie vorher korrekt eingestellt waren, auch weiterhin gleich laufen? Oder nicht? Die Steuerzeiten haben sich durch das Kopf-planen natürlich verändert. Das ist klar. Oder beachte ich da etwas nicht? Ist möglich. Ich bin nur Hobbyschrauber.

Kompression habe ich gemessen, wie geschrieben. Zylinder 2 und 3 haben die selbe, 1 und 4 auch. Werte habe ich nicht im Kopf, aber nahe der Werksangabe, abzüglich des Kaltzustandes.

HI,
was ist denn an dem Kopf gemacht worden? Du hast doch sicher nicht den ganzen Motor auseinandergenommen, geplant...ect., da sind doch sicher die Ventile neu eingeschliffen worden. Also hat sich hier das Ventilspiel SICHER reduziert, geh mal davon aus, dass die Ventile nicht gekürzt worden sind.
Dass du neue Plättchen brauchst, ist für mich dann selbstverständlich !

Kauf dir ne Fühlerlehre für 5€, und messe nochmal bei allen 8 Ventilen das Spiel. Nur um das auszuschließen. Genaue Kompressionswerte sind natürlich auch nicht schlecht.

Hias

Natürlich messe ich nochmals neu.
Trotzdem verstehe ich die Argumentation des Ventilverstellens bei einem DOHC Kopf nicht, wenn die Kopfdichtfläche geplant wird. Die Steuerzeiten verschieben sich. Das ist klar. Ebenso der Abstand von Ventil und Kolben, was aber bei 4/10 noch nichts ausmacht.
Doch wie soll sich das Ventilspiel verstellen, wenn Nockenwellen und Ventile im Kopf laufen? Da bleibt doch alles wie es war.

Wie dem auch sei.. ich melde mich mal wieder zurück, wenn ich Zeit zum basteln hatte.

Hi, da hast Recht, mit dem planen hat es natürlich nichts zu tun.

ABER: Wenn (wovon ich ausgehe) der Zylinderkopfinstandsetzer die Ventilsitze nachgefräst hat, "verschiebt" sich das Ventil Richtung Ausgleichsscheibe nach oben/Richtung Nockenwelle, das Spiel wird kleiner/ist weg. Das musst du dann durch kleinere Distanzplättchen ausgleichen (schätze mal 1/10 bis 2/10, also von vorher z.B. 2,50 auf ein 2,40 er, 2,30er oder so.....

Ah.. jetzt verstehe ich was du meinst! Danke.
Nein.. die Ventile hatte ich ungetastet gelassen (und der Motorenbauer hat nur geplant), da sie vorher gut liefen und laut Vorbesitzer erst vor einem Jahr eingeschliffen wurden (Druckverlustprüfung haben sie bei mir bestanden, Benzinprüfung ebenso. Ventilschaftdichtungen sehen noch recht frisch aus).

Morgen habe ich Zeit ein paar Dinge nach zu sehen. Heute war ich bei Louis, noch kurz eine neue Fühlerlehre holen.

Wenn die Nockenwellen nicht ausgebaut wurden, hat dein Denkansatz natürlich einen Sinn. Wenn aber das Spiel vor dem Ausbau gegen Null ging(bei unseren GS verringert sich das Spiel im Laufe der Zeit!) kann durch den Ein und Ausbau der letzte Hauch zum "Unternull" Ventilspiel ausgelöst worden sein(da reicht ein nachziehen der Lagerböcke).
Also Ventilspiel prüfen und korrigieren, dann Lage neu sehen. Wer keine exakte Lehre hat, kann die Einfache nutzen, indem die 0,05 durchgeht und die 0,10mm klemmt.

Gruß Carsten

Es hat nun noch ein gutes Weilchen gedauert. Ich musste noch einmal an die Vergaser ran, den Chokezug ersetzen und neue Shims habe ich ihr auch spendiert, bevor ich abermals den Deckel neu abgedichtet habe, mit neuer Dicherung.





An den linken Blinker bin ich auch mal ran. Okay.. da wurde mal eben eine Unterlegscheibe wegrationalisiert und die Strippen wurden, statt sie neu zu verkabeln, mit Heisskleber eingeklebt. .. Nennen wir es doch mal "innovativ".

https://www.youtube.com/watch?v=QcNIU8ERcEM

Das hab ich dann halt auch mal korrigiert:

https://www.youtube.com/watch?v=Jv2Yl-v-4G8




Jetzt bekommt sie nochmal frisches Öl.. sicher ist sicher, nach der Neumontage und die Vergaser müssen noch abgestimmt werden. Werkzeug dafür kam die Tage:




Ansich läuft sie aber schon jetzt recht schön.